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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Zwischenbilanz

Materialien

Feedback-Kultur als Strategie demokratischer Veränderung (Brandenburg)

Zwischenbilanz

Welche Erfahrungen liegen bisher vor? Welche Folgen haben sich ergeben?

Alle Feedback-Module (inklusive Elternfeedback) sind bislang einmal durchgelaufen, die anschließenden Ergebnisgespräche sind durchgeführt und entsprechende Konsequenzen wurden erarbeitet. Insgesamt hat sich durch die Einführung und Umsetzung viel bewegt an der Schule.

Nach dem Schulleitungsfeedback ...

... stellte sich die Schulleitung den wesentlichen Kritikpunkten (u. a. intransparente Aufgabenverteilung und unklare Regelung der Verteilung von Vertretungsstunden; mangelnder Informationsfluss innerhalb der Schulleitung und gegenüber dem Kollegium) und zog Konsequenzen, die für alle Kollegen merkbar sind:

Insbesondere die Offenheit der Schulleitung gegenüber dem Feedback der Kollegen, der offene Umgang mit den Ergebnissen und die wahrnehmbaren Folgen haben viele Lehrer vom Feedbackansatz überzeugt und Widerstände in hohem Maße abgebaut.

Nach dem Schüler-Lehrer-Feedback...

... versuchten viele Lehrer gemeinsam mit den Klassen, Rückschlüsse für die weitere Arbeit miteinander zu ziehen. Einige Lehrer behielten die Ergebnisse aber auch erstmal bei sich, der offene Umgang damit in den Klassen war doch noch ungewohnt. Dennoch - fast alle Lehrer haben mittlerweile ein Schüler-Lehrer-Feedback mitgemacht und schätzten die darauf folgenden Ergebnisgespräche als positiv für ihre Arbeit ein.

Die Schüler sehen im Feedback viel Potenzial für das eigene Lernen und für den gegenseitigen Perspektivwechsel:

„Bei ungefähr 1/3 der Lehrer/innen ist bisher eine Veränderung zu bemerken.“

„Probleme werden angesprochen, über die man sich sonst nicht getraut hat zu reden.“

„Lehrer haben die Chance, sich selbst aus der Sicht von Schülern zu sehen und umgekehrt.“

„Schüler lernen, ihre Meinung differenzierter darzustellen, Stellung zu beziehen und zu argumentieren.“

„Schüler haben Teil am Prozess der Veränderung, sind gefragt, bringen sich aktiv ein.“

„Gelernt wird auch, dass nicht alles Erfolg bringt und dass nicht jede Äußerung gleich umgesetzt werden kann.“

„Die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern verbessert sich.“

„Schüler werden aufmerksamer für Belange der Schule, man schaut, was man auch selbst tun muss.“
(Beispielhafte Aussagen von Schülern zum Schüler-Lehrer-Feedback)

Die Lehrer nehmen mehr Vertrauen untereinander und die Möglichkeit zur eigenen Professionalisierung wahr und sehen Schüler als Feedbackgeber weniger problematisch als am Anfang des Feedbackprozesses:

„Das Schöne ist, dass Vertrauen entsteht und man Mut hat, miteinander zu reden.“

„Wir sind alle ein Stückchen zusammengerückt.“

„Wichtig für Lehrer, weil man sich selbst nicht so festfährt, man kann sich selbst überprüfen.“

„Dann fragt man sich doch, was man ändern könnte. Das war für mich sehr informativ.“

„Nach dem Feedback waren auch Fortbildungsangebote da, um uns in den Punkten weiterzubilden, die sich als Schwachpunkte herauskristallisiert haben.“

 „Schüler sind offen, ehrlich und effektiv.“

„Sehr interessant war die Auswertung mit den Schülern, manchmal zeigte sich, dass Fragen anders verstanden wurden und insbesondere große Unterschiede führten zu Kommunikation in den Klassen.“

„Es kostet Überwindung, in schwierigen Klassen über Ergebnisse zu sprechen.“

„Klassen mit gespanntem Klima bieten jetzt ein besseres Arbeiten, man rückt näher zusammen.“

An der Frage „Welche Schlussfolgerungen zieht man daraus?“ müssten nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler arbeiten.

„Wir sind untereinander insgesamt offener geworden, wir haben uns mit den Ergebnissen nicht versteckt.“
(Beispielhafte Aussagen von Lehrern zum Schüler-Lehrer-Feedback)

Schüler-Lehrer-Feedback ist an der Schule für viele mittlerweile zur „Selbstverständlichkeit“ geworden. Als eher schwierige Punkte erweisen sich nach den ersten Erfahrungen:

An diesen Punkten muss weiter gearbeitet werden.

Nach dem Schul-Kultur-Feedback...

... war zunächst klar, dass es im Lehrerkollegium eine große Unzufriedenheit über die unterschiedliche Handhabung und Bewertung bestehender Regeln an der Schule gibt. Daraufhin gab es eine schulinterne Fortbildung mit dem Ziel, ein gemeinsames Werte-Verständnis, eine gemeinsame pädagogische Grundhaltung und entsprechende Handlungsalternativen zu entwickeln.
Die Feedbacks hatten an mehreren Stellen auch zum Ausdruck gebracht, dass die Kooperation der Lehrkräfte vor allem im Hinblick auf die Arbeit in den Klassen verbesserungsbedürftig war. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurden in dem Schuljahr 2004/05 erstmalig so genannte Jahrgangsstufenteams in der 7. und 9. Jahrgangsstufe eingeführt mit folgenden Zielen:

Schnell wurde deutlich, dass jeder einzelne Lehrer eine kleine Schatzgrube an Methoden, kreativen Ideen u. a. für sich ist, und dass diese Potenziale jetzt wesentlich effektiver genutzt werden konnten. Dies wirkte sich nicht nur positiv auf die Schüler aus, sondern schaffte auch Zufriedenheit bei den Lehrern. Auch hier wurde wieder mit „Pilot-Jahrgangsstufenteams“ begonnen, deren Nutzen und Erfolge für die anderen Kollegen sichtbar wurden. Seit diesem Schuljahr ist jeder Lehrer der Schule einem Jahrgangsstufenteam zugeordnet.

Von Seiten der Schüler wurde beim Kulturfeedback insbesondere der Informationsfluss an der Schule bemängelt, die Tristheit einiger Räume und dergleichen mehr. Auf der Grundlage solcher Ergebnisse des Schulkultur-Feedbacks entstanden an der Schule Arbeitsgruppen, die an der Umsetzung bestimmter Bereiche arbeiten.
Um Schülern noch mehr die Möglichkeit zu geben, innerhalb der Klassen und darüber hinaus  eigene Verantwortung zu übernehmen, wurde zudem der Klassenrat an der Schule eingeführt, der sich nach den durchgeführten Schüler-Lehrer-Feedbacks als weiteres Element demokratischer Beteiligung der Schüler schnell an der Schule etablierte.

Nach dem Elternfeedback...

... wird die dadurch entstandene Elterndatenbank von den Lehrern z.B. bei der Durchführung von Projekten (Materialbereitstellung, Projektangebot seitens der Eltern u.a.) bereits genutzt. 36 % der Eltern bieten dort ihre aktive Unterstützung der Schule an (43 % in den Klassen 7-11). Dabei sind 36 mögliche Beiträge zur Unterrichtsgestaltung, Praktikantenplätze, 45 Stunden Bibliotheksaufsicht und auch Sach- oder Geldmittel zur Gestaltung von Aktivitäten.

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