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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Voraussetzungen

Materialien

Prozessdarstellung zur Entstehung eines Friedenszimmers (Freistaat Sachsen)

Voraussetzungen für die Einführung bzw. Durchführung

Welche Bedingungen wurden vor der Einführung geschaffen?

Einbeziehung von Gremien und Informationsfluss

Eine solch umfangreiche inhaltliche und praktische Gestaltung kann nur durch die Unterstützung eines  funktionstüchtigen Netzes von Helfern, Sponsoren und Befürwortern gelingen.
In Zusammenarbeit mit den Moderatoren von „DemokraTour“ wurde gemeinsam mit den Kindern der dritten und vierten Klasse an einer Zielfindung gearbeitet. Eine daran anschließende Teamberatung mit einem Mitglied des Vorstandes unseres Trägervereins, die Einberufung einer Steuergruppe und die Vorstellung des Gesamtprojektes im Elternrat sicherte die Einbeziehung und die Motivation aller Beteiligten.
Um die Transparenz zwischen dem Evangelischen Schulverein, dem Pädagogenteam, allen im Haus mitarbeitenden Personen und pädagogischen Außenpartnern wie Ergo- und Physiotherapeuten, den Schülern und den Eltern während des gesamten Prozesses gewährleisten zu können, wurde die Steuergruppensitzung auf ein Mal monatlich festgelegt. Außerdem wurde der Freundeskreis e.V. unserer Schule mit wichtigen organisatorischen Aufgaben beauftragt.
Großen Wert legten wir auf die Akzeptanz und ideelle Unterstützung öffentlicher Ämter, Gemeinden und Außenpartner. So haben wir unser Konzept im Oberlandeskirchenamt, unserem persönlichen Vertrauten Oberlandeskirchenrat Harald Bretschneider, in den anliegenden Gemeinden, dem Regionalschulamt Zwickau und natürlich dem Comenius-Institut vorgestellt.

Alle o. g. Partner unterstützten uns tatkräftig in allen Phasen unseres Unternehmens. Die finanzielle Absicherung übernahmen das Comenius-Institut und unser Evangelischer Schulverein Vogtland e.V.. Das Comenius-Institut übernahm die Kosten für die Referenten Ricardo Glaser und Sabine Kretzschmar sowie die Materialkosten für die Durchführung von ca. 150,00 Euro. Der Schulverein finanzierte die Arbeit von unseren Pädagogen, die ja auch zusätzlich am Wochenende tätig waren sowie verschiedene Ausstattungsdetails wie
Farben, Pinsel, Stoffe, Lampen usw. von ca. 300,00 Euro. Außerdem beteiligten sich noch zahlreiche Eltern mit Sachspenden, wie zum Beispiel ein Sofa, Vorhänge, Tischdecken und eine Sitzsecke.

Als Grundlage für die erfolgreiche Zusammenarbeit wurde im November 2003 ein gemeinsamer Kontrakt zwischen unserer Schule, unserem Evangelischen Schulverein und dem Comenius-Institut geschlossen. Dieser regelt eindeutig und verbindlich alle Inhalte.

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Zeitliche und räumliche Gegebenheiten oder Möglichkeiten

Während des gesamten Unterrichtstages stehen unseren Kindern alle Räumlichkeiten der Schule offen. Dies betrifft die Zeiten der Freiarbeit, des organisierten Lernens und des Kurssystems. Um dennoch einen Überblick über den Aufenthaltsort der Kinder zu haben, wurde für jeden Korridor ein System entwickelt, bei dem die Kinder je nach Aufenthaltsort ein von ihnen selbst kreativ gestaltetes Namensschilder auf bestimmte fest installierte „Hakenbretter“ im jeweiligen Flur hängen. So kann nachvollzogen werden, wo sich das Kind gerade aufhält. Auch vor dem Friedensraum wurde ein solches Brett angebracht. Damit ist auch das Friedenszimmer für jedes Kind zu jedem Zeitpunkt nutzbar. Bei Bedarf kann Hilfestellung durch die Pädagogen erteilt werden.

Hakenbretter

Um die Bedeutung des Friedenszimmers hervorzuheben, konnten wir dank unserer räumlichen Kapazitäten einen separaten Raum einrichten. Dieser Ansatz hebt sich deutlich von der Einrichtung einer Friedensecke oder, so wie es bei uns in der Schule bereits im Vorfeld gegeben hat, eines „Runden Tisches“ ab.

Für die umfassende Installierung eines Friedenszimmers ist ein zeitlicher Korridor über mindestens 1 - 2 Jahren notwendig. Nur so können Inhalte, Regeln und die praktische Umsetzung sowie deren Evaluation gewährleistet werden.