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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Bedingungen

Materialien

Sozialtraining „Gewaltfreies Miteinander“ an einer beruflichen Schule (Hessen)

Förderliche und hinderliche Bedingungen

Was war - rückblickend - förderlich und was hinderlich?

Förderliche Bedingungen:

Als förderlich hat sich die durchgängig hohe Akzeptanz von Schulleitung und Kollegium erwiesen. Das Interesse der Kolleginnen und Kollegen an dem Projekt und an einer Fortbildung, um sich selbst aktiv an der Durchführung der Projekttage beteiligen zu können, ist außerordentlich hoch. Die Kolleginnen und Kollegen haben dafür zusätzlich zu ihrem Stundendeputat ein hohes ideelles und zeitliches Engagement erbracht und auch am Wochenende in ihrer Freizeit an der Entwicklung des Programms gearbeitet.

Förderlich ist auch das Interesse und die Bereitschaft von Schülerinnen und Schülern an den Projekttagen teilzunehmen und dort mitzuarbeiten. Einzelne Schülerinnen und Schüler haben nach dem Projekttag ihr Interesse bekundet, bei der Weiterentwicklung des Programms aktiv mitzuarbeiten.

Der Materialaufwand ist gering. Die einzelnen Übungen und das gesamte Drehbuch sind so verfasst, dass sie auch von Kolleginnen und Kollegen ohne große Vorkenntnisse umgesetzt werden kann.

Die Entwicklung des „Sozialtrainings“ wurde sicherlich auch unterstützt durch weitere Maßnahmen zur Förderung der sozialen und Selbstkompetenz sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch von Lehrerinnen und Lehrern an der SDS. So machen drei Kolleginnen eine Ausbildung zu Schulmediatorinnen. Mehr als 40 Kolleginnen und Kollegen haben an einem Basistraining Mediation / konstruktive Konfliktbearbeitung teilgenommen, 25 von ihnen haben auch ein Aufbautraining Mediation besucht. Es hat sich eine professionell betreute Praxisgruppe Mediation konstituiert sowie eine Gruppe, die sich mit der Kollegialen Fallberatung auseinandersetzt. In allen Schulformen und vielen Unterrichtsfächern gibt es Unterrichtseinheiten zur Förderung von Kommunikationskultur und Teambildung.

Hinderliche Bedingungen:

Die Durchführung der Projekttage kollidiert mit dem Fachunterricht. Kolleginnen und Kollegen, die Projekttage abhalten, können nicht gleichzeitig Fachunterricht geben. Es bleibt das Problem „Unterrichtsausfall oder Vertretung“. Insbesondere müssen bei Teilzeitklassen (Berufsschule) auch Ausbildungsbetriebe, für deren Auszubildende durch die Teilnahme ihrer Lehrkräfte an Projekttagen Unterricht ausfällt, durch entsprechende Gespräche von der Sinnhaftigkeit des Sozialtrainings überzeugt werden.

Es fehlt an geeigneten Räumen bzw. aus Kostengründen an der Möglichkeit einen Raum außerhalb der Schule anzumieten, um dem Projekt einen deutlich anderen als schulischen bzw. unterrichtlichen Rahmen zu bieten.

Die Organisation und Durchführung des Projekts erfordert einen hohen Arbeitsaufwand. Damit das Projekt dadurch nicht gefährdet wird, ist sicher zu stellen, dass Deputatsstunden zur Verfügung stehen, der Unterrichtsausfall kompensiert werden kann und es ein funktionierendes System der Verbreitung der notwendigen Kompetenzen unter den Lehrkräften gibt.

Durch die relativ kurze Verweildauer der Schülerinnen und Schüler an der SDS ist es schwierig, sie für eine partizipative Mitgestaltung des Projekts und verlässliche Verantwortungsübernahme zu gewinnen.

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