Bericht: Fortbildung "Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung im Unterricht"
Im Rahmen unseres Programms „Demokratie lernen & leben“ hat es ein umfangreiches dreijähriges -und sehr spannendes - Fortbildungskonzept mit Lehrerteams aus 12 Programmschulen in verschiedenen Bundesländern zum Thema gegeben: "Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung im Unterricht". Das Fortbildungsprojekt beruht auf den umfangreichen Forschungen von Prof. Mattias Jerusalem und seinem Team an der Humboldt-Universität Berlin.
Das Fortbildungskonzept hatte die drei inhaltlichen Schwerpunkte:
- Motiviertes Lernen (Förderung der leistungsbezogenen Selbstwirksamkeit und schulische Motivation),
- Kompetentes Sozialverhalten (soziale Handlungskompetenzen und soziale Selbstwirksamkeit) und
- Proaktives Handeln (Erwerb übergreifender Handlungskompetenzen, allgemeine Selbstwirksamkeit und das Erleben von Relevanz und Sinn von Schule).
Nach Einschätzung von Prof. Jerusalem und zugrundeliegenden Zwischenberichten haben die einzelnen Fortbildungen bewirkt, dass verschiedene Fördermaßnahmen, die im Unterricht eingesetzt wurden, wie
- kooperative Lernformen,
- gemeinsame Erarbeitung und Einhaltung von Klassenregeln,
- Übertragung von Verantwortung für Gemeinschaftsaufgaben an Schüler,
- explizite Thematisierung des Klassenklimas im Unterricht,
- Anregung der Schüler zur Perspektivenübernahme anderer und
- Schülerfeedback
positive Veränderungen im Sozialverhalten und der Unterrichtsmotivation der Schüler/-innen erkennbar werden lassen. Die Lehrer/-innen fühlen sich bei ihrer Projektarbeit unterstützt und bewerten die Teilnahme am Fortbildungsprojekt als hilfreich und nützlich für die eigene Arbeit, für die berufliche Entwicklung und für die Förderung von Schüler/-innen.
Die regelmäßig durchgeführten Befragungen zeigen, dass als besonders positiv
- die Integration und Akzeptanz neuer Methoden,
- die positive Entwicklungen bei den Schüler/-innen und dem Lehrer-Schüler-Verhältnis sowie
- die zunehmender kollegialer Zusammenarbeit und Austausch
erlebt wurden.
Als schwierig aber wünschenswert erkannt wurden
- die stärkere Einbeziehung möglichst aller Lehrkräfte, damit Schüler konsequent durch alle Lehrer vergleichbare Förderstrategien erleben,
- die weitere Arbeit an der Teamentwicklung und Teamkooperation sowie
- die systematische Umsetzung der Maßnahmen bereits in den Einstiegsjahren.
Als besonders schwierig wurden
- die gewohnte Strategien aus ihrem Rollenverständnis als Lehrer zu ändern und
- den eigenen Unterricht für Kollegen im Sinne einer Supervision und gemeinsamen Arbeit an Förderkonzepten zu öffnen
eingeschätzt.
Eine abschließenden Befragung und den entsprechenden Bericht finden Sie im Kasten rechts.