Tagungsbericht: Abschlusskonferenz des Qualifizierungsprogramms der Berater/-innen für Demokratiepädagogik
Am 16. und 17. November 2006 fand im LISUM Brandenburg die Abschlusskonferenz des Multiplikatorenprogramms des BLK-Programms „Demokratie lernen & leben“ statt. Damit endete für die rund 130 Teilnehmer/-innen aus den 13 beteiligten Bundesländern die dreijährige Ausbildung zum/zur „Berater/-innen für Demokratiepädagogik“.
Ziel des Qualifizierungsprogramm war, die Voraussetzungen für einen Transfer von Demokratiepädagogik in das Regelschulsystem zu schaffen und den systematischen Transfer der im BLK-Programm gemachten Erfahrungen zu gewährleisten.
Entwickelt, durchgeführt und evaluliert wurde das Programm durch das Landesinstitut für Schule und Medien Brandenburg (LISUM Bbg).
„Fit für den Transfer“
Die Abschlusskonferenz markierte den Übergang für die Berater/-innen aus der „Spezialisierungsphase“ in die „Transfer- und Vernetzungsphase“. Der erste Tag stand somit folglich unter der Überschrift „Fit für den Transfer“.
Die Teilnehmer/-innen haben gemeinsam Strategien für einen erfolgreichen Transfer entwickelt und sich einen Überblick über den Facettenreichtum der demokratiepädagogischen Strategien aus dem BLK-Programm erarbeitet, um für ihre zukünftigen Beratungsaufgaben in den verschiedenen Kontexten gut ausgerüstet zu sein. Neben einem Vortrag des Projektleiters des BLK-Programms, Professor Gerhard de Haan, zum Thema „Wie können die Ergebnisse des Programms nachhaltig transferiert werden?“ standen sechs Workshops im Mittelpunkt des ersten Programmtags:
- „Leiten in Schulen der Demokratie“
- „Materialpool Demokratiepädagogik“
- „Qualitätsrahmen Demokratiepädagogik“
- „Demokratiepädagogische Beratung in der Einwanderungsgesellschaft“
- „Demokratiepädagogik in der Schule: Aufsuchen und stärken!“
- „Systematisierte Feedbackprozesse als Türöffner für Demokratiepädagogik“
In einem Fishbowl unter Initiierung der unterschiedlichsten Beteiligten am BLK-Programm – von der Projektleitung über Modulverantwortliche, Länderprojektleiter/-innen und Berater/-innen – wurde am Abend des ersten Tages die Frage der systematischen Arbeit am Transfer gemeinsam reflektiert.
Fit für die Beratung
„Fit für die Beratung“ war das Motto des zweiten Arbeitstags der Abschlusskonferenz, in dem bereits die Aufgabe formuliert ist, vor der die Berater/-innen für Demokratiepädagogik in der kommenden Zeit stehen werden.
Mit dem Abschluss des BLK-Programms Ende März 2007 wird es wichtig sein, die Erfahrungen des Programms in die Breite zu tragen und die Institutionalisierung von Demokratiepädagogik an weiteren Schulen, in der Lehrerfort- und -ausbildung bis hin zur Implementierung demokratiepädagogischer Inhalte und Konzeptionen in Formen des internen Qualitätsmanagements an den Schulen, in schulinterne Curricula und in die Orientierungsrahmen der Länder voranzubringen. Aus diesem Grund war ein Teil des Tagesprogramms darauf ausgerichtet, die Berater/-innen in ihren Ländergruppen zusammenkommen zu lassen, um über die Weiterarbeit im länderspezifischen Handlungsumfeld zu beraten.
Darüber hinaus konnte der Tag von den Teilnehmenden dazu genutzt werden, ihre Beratungsprofile für eine gemeinsame Publikation des Multiplikatorenprogramms zu erstellen und noch einmal an wesentlichen Aspekten ihrer Beraterrolle weiterzuarbeiten. Verschiedene Workshops zu den Themen
- „Supervision“,
- „Kollegiale Fallberatung“,
- „Selbsteinschätzung von Beraterkompetenzen“ und
- „Schulentwicklung interkulturell“
boten dafür den Rahmen. Obendrein bot der Tag den Berater/-innen die Möglichkeit, sowohl in offiziellem wie informellem Rahmen, Erfahrungen auszutauschen und über ihre Arbeit gemeinsam zu reflektieren.
Gelungene Beispiele demokratiepädagogischer Arbeit aus verschiedenen Bundesländern bildeten den Abschluss der Konferenz – jedenfalls fast! Denn Bei einem ausgezeichneten kulinarischen Abendbuffet und Musik schaffte das Team des LISUMs einen einladenden Rahmen, um gemeinsam zu feiern, Kontakte zu vertiefen und einfach drei spannende Jahre Revue passieren zu lassen – und um sich für die zukünftige Arbeit in der Praxis zu stärken: als Berater/-innen für Demokratiepädagogik für erfolgreiche demokratische Schulen der Zukunft.
Thorsten Koch
(Studentischer Mitarbeiter der Koordinierungsstelle und Berater für Demokratiepädagogik)