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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Demokratie lernen in der Schule – Leitbild und Handlungsfelder

Materialien

Demokratie lernen in der Schule – Leitbild und Handlungsfelder

Georgi, Viola B. (2006). Demokratie lernen in der Schule. Leitbild und Handlungsfelder. Berlin: Fonds „Erinnerung und Zukunft“. (62 Seiten). ISBN-10: 3-9810631-1-2, ISBN-13: 978-3-9810631-1-0

Die Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin Dr. Viola B. Georgi, Autorin der Studie „Entliehene Erinnerung. Geschichtsbilder junger Migranten in Deutschland“ (2003), wurde vom Fonds „Erinnerung und Zukunft“ der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ beauftragt, die in Deutschland vorhandenen Erfahrungen zum Thema „Demokratie Lernen“ zu recherchieren und darzustellen.

Viola Georgi gibt in ihrer Expertise einen Überblick über Leitbilder und Handlungsfelder von Demokratiebildung, skizziert das BLK-Programm „Demokratie lernen & leben“ als Beispiel bereits existierender Programme für Demokratiebildung in Deutschland und bietet einen Exkurs zu Aktivitäten auf internationaler Ebene. Mit dem Schwerpunktkapitel „Demokratie Lernen in der Schule“ stellt die Autorin die wesentlichen Handlungsebenen – wie Projektlernen, Partizipationsformen in der Schule, die „Öffnung von Schule“ und Service Learning sowie Kooperation mit Institutionen der Zivilgesellschaft – vor. Abschließend skizziert sie Schulstrategien von zehn Programmschulen und beleuchtet dabei die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten. Das Thema Partizipation in der Schule konkretisiert sie am Beispiel der Gestaltung von „Schulverfassungen“.

Ausgehend vom Kapitel „Schwerpunkt: Demokratie Lernen in der Schule“ gibt sie vier Handlungsempfehlungen an den Fonds „Erinnerung und Zukunft“:

Der Vorschlag, eine Sommerschule vor dem Hintergrund der BLK-Programmerfahrungen durchzuführen, wurde bereits umgesetzt. Der Fonds Erinnerung und Zukunft hat der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) hierfür Fördermittel für ein Pilotprojekt bereit gestellt. Ein Bericht zu dieser erst vor wenigen Tagen abgeschlossenen Akademie wird im nächsten Newsletter erscheinen.

Am meisten konzentriert sich die Autorin in ihrer Expertise auf Schulverfassungen, denn „unter den in der Schule existierenden Partizipationsformen erscheint die Vereinbarung einer Schulverfassung und der damit verbundene demokratische Aushandlungsprozess zwischen allen an Schule Beteiligten als eine der vielversprechendsten, bislang aber nur partiell genutzten Möglichkeiten demokratischer Schulentwicklung in Deutschland“ (Georgi, 2006, S. 41). Die vier im Anhang dargestellten, beispielhaft ausgewählten Schulverfassungen illustrieren die auf jeweilige Schulform zugeschnitten die Vielfalt an demokratischen Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Stärke dieser Studie liegt in der Kürze und Prägnanz der Darstellungen. Des weiteren bietet sie einen gut strukturierten Überblick über die Thematik, wobei die Sprache stets klar bleibt und die Autorin die Sachverhalte mit genügend Tiefe betrachtet und dennoch auf den Punkt bringt. Dem Ziel, geeignete Strategien für Demokratiepädagogik in Deutschland darzustellen und zu bewerten, wird sie gerecht. Ihre Handlungsempfehlungen richten sich zwar in erster Linie an den Fonds „Erinnerung und Zukunft“, bieten aber auch allen Akteuren der Demokratiepädagogik einen richtungsweisenden Anstoß für ihre weitere Arbeit.

Download>> http://www.fonds-ez.de/w/files/pdfs/finale_demokratie_lernen.pdf

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11.09.2006
Anna Vierling (Koordinierungsstelle, BLK-Programm "Demokratie lernen & leben")

Schlagworte: Demokratiepädagogik (allg.), Vereinbarungskultur