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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Demokratische Schulen – Ein Film von Jan Gabbert

Materialien

Demokratische Schulen – Ein Film von Jan Gabbert

Gabbert, Jan (2006). Demokratische Schulen – Ein Film von Jan Gabbert. Leipzig: Tobogo Verlag. 10,00 Euro. 35 min.

Die Grundlage des Films bilden Interviews mit verschiedensten Besuchern  der Weltkonferenz Demokratischer Schulen (IDEC) 2005 in Berlin. Die IDEC findet jährlich statt und widmet sich Schulen, die konsequent demokratisch organisiert sind. Auf der IDEC 2005 versammelten sich über 200 Schüler, Mitarbeiter und andere Experten demokratischer Schulen aus 28 Ländern.
In den Interviews berichten Schüler, Mitarbeiter und Experten demokratischer Schulen aus Großbritannien, Norwegen, Kanada, Brasilien, den USA, Österreich, Israel, den Niederlanden und Deutschland. Sie lassen den Zuschauer an ihren persönlichen Erfahrungen mit dieser alternativen Schulform teilhaben und sagen ihre Meinung dazu. Im Vordergrund steht dabei immer die Frage, was demokratische Schulen von den traditionellen bzw. herkömmlichen Schulsystemen unterscheidet. Was ist nun das Besondere an demokratischen Schulen?
In demokratischen Schulen bestimmen Schüler selbst, was, wann, wie und mit wem sie lernen, gemeinsame Entscheidungen werden nach dem Prinzip „ein Mensch – eine Stimme“ gefällt.  Alles beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Das klingt nicht nur angenehm, sondern ist auch vorteilhaft für die Leistungen vieler Schüler. Da das Gehirn in erster Linie ein Filterorgan ist, so Dr. Gerhard Huhn, Experte für angewandte Gehirnforschung, im Interview, werden nur willkommene Neuerfahrungen tatsächlich langfristig gespeichert. Entsprechend müsste bei Schülern demokratischer Schulen auch eher etwas vom Lehrstoff „hängen bleiben“. Aber abgesehen von den theoretischen Kompetenzen geht es in den demokratischen Schulen vielmehr als in „normalen“ Schulen um soziale Kompetenzen. Die Schüler lernen von klein auf, sich innerhalb der Schulversammlungen mit ihrer eigenen Stimme zu behaupten.
Der Fokus, der durchgehend auf dem Vergleich von demokratischen und herkömmlichen Schulen liegt, wird durch sehr originelle Comic-Animationen gestützt. Die Zeichentrick-sequenzen ziehen sich durch den gesamten Film und stellen in kurzen, witzigen Szenen eine überspitzte Sicht auf den gewöhnlichen,  wenig demokratischen Schullalltag da.
Die Initiatoren und Produzenten (Nextfilm und K.R.Ä.T.Z.Ä., Netzwerk Spiel/Kultur Prenzlauer Berg e.V.) wollten einen Film produzieren, der sachlich und möglichst objektiv darstellt, was Schulen gemein haben, die sich unter dem Begriff und hohen Anspruch „Demokratisch“ einmal im Jahr zusammenfinden. Ausdrücklich gesagt wird, dass das Zielpublikum keine schulpolitisch vorgebildeten Menschen sind. Der Film wird diesem Anspruch gerecht – auch wenn er sicherlich viele Fragen unberührt lässt, was allerdings angesichts der Kürze der Zeit auch nicht anders zu erwarten ist.
Bestellmöglichkeiten finden Sie hier:
http://de.democratic-schools.com/order/

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10.06.2006
Patricia Schulte

Schlagworte: Demokratiepädagogik (allg.), Partizipation