Werner-Stephan-Oberschule-Partizipation-06. März 2003
An der Werner-Stephan-Oberschule im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg scheinen Konfliktsituationen vorprogrammiert. Die Schülerschaft der Hauptschule, die einen integrativen Ansatz vertritt, ist sehr heterogen zusammengesetzt. Gemeinsam besuchen behinderte und nicht-behinderte Jugendliche den Unterricht, sitzen Schüler/-innen aus 35 Nationen in den Klassen. Das Akzeptieren des Andersseins der Mitschüler/-innen fällt häufig nicht leicht. Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen unter den Schüler/-innen kommt es dennoch kaum. Der Erfolg eines Schulmodells, das vor sieben Jahren mit Hilfe der Schülerschaft auf den Weg gebracht wurde.
Partizipation
Schüler/-innen einer Berliner Hauptschule haben ihren eigenen Weg zur Verbesserung des angespannten Schulklimas gefunden. Sie entwickelten in Eigenregie das "Versprechen an die Schulgemeinschaft".
An der Werner-Stephan-Oberschule im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg scheinen Konfliktsituationen vorprogrammiert. Die Schülerschaft der Hauptschule, die einen integrativen Ansatz vertritt, ist sehr heterogen zusammengesetzt. Gemeinsam besuchen behinderte und nicht-behinderte Jugendliche den Unterricht, sitzen Schüler/-innen aus 35 Nationen in den Klassen. Das Akzeptieren des Andersseins der Mitschüler/-innen fällt häufig nicht leicht. Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen unter den Schüler/-innen kommt es dennoch kaum. Der Erfolg eines Schulmodells, das vor sieben Jahren mit Hilfe der Schülerschaft auf den Weg gebracht wurde.
Der Impuls, die Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausweg aus dem angespannten Schulklima zu beteiligen, kam vom Vertrauenslehrer. Sein Ziel war es, die Schüler/-innen zu mehr Eigeninitiative in der Gestaltung ihrer Umwelt anzuregen. Weniger Bevormundung seitens der Lehrer/-innen und mehr schülerische Eigenverantwortung wurde deshalb zur Devise. Die Schülerschaft wurde aufgefordert, ihre Vorstellung von einer angenehmen Schulatmosphäre zu entwickeln und umzusetzen.
Auf einer Tagung der Schülervertretung legten daraufhin die Schüler/-innen Regeln für das friedliche Zusammenleben fest, die seitdem jedes Jahr aktualisiert werden. Dabei werden sowohl konkrete Regeln, wie Verbot von Drogenmissbrauch und Waffenbesitz, als auch moralisch-ethische Ansprüche formuliert. Das Versprechen 2002/2003 beginnt mit dem Satz: "Schüler(innen) und Lehrer(innen) der Schule sollten sich mehr respektieren und zusammenhalten." Die Schüler/-innen wollen auf diesem Weg Entwicklungen vorbeugen, von denen eine Gefährdung des Schulklimas ausgeht. Die Klassensprecher/-innen diskutieren die Regeln in den Klassen und alle Schüler/-innen versprechen durch ihre Unterschrift, sich an die Regeln halten zu wollen.
Die Folgen des Versprechens an die Schulgemeinschaft motivieren sie: Die Identifikation mit der Schule und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen haben durch die Übernahme von Verantwortung zugenommen. Mit dem Modell ist im Sinne des BLK-Programms ein förderlicher Beitrag zum Ansatz erfahrbarer Demokratie an der Werner-Stephan-Oberschule gelungen. Durch die demokratische Beteiligung an der Schule konnten Solidaritäts- und Verantwortungsgefühl unter den Schüler/-innen gestärkt werden.
Bei der Berliner Auftaktveranstaltung zum BLK-Programm "Demokratie lernen & leben" sprachen die Schüler/-innen der Werner-Stephan-Oberschule über die Erfahrungen, die sie in ihrem Modell demokratischer Mitverantwortung gesammelt haben.
Das Projekt wird präsentiert von:
SchülerInnen:
Martin Bibulsky
Stephan Schultze
Irenna „Lee“ Tandu
Aminata Touré
LehrerInnen:
Reiner Haag
Bianka Hantel
Schulleiter:
Siegfried Arnz