DER GUTE ABEND lernt Demokratie, 02. März 2004
DER GUTE ABEND lernt Demokratie
Das BLK-Programm „Demokratie lernen & leben“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Demokratisierung von Unterricht und Schulleben die Bereitschaft junger Menschen zur aktiven Mitwirkung an der Zivilgesellschaft fördern. Die hierfür notwendige demokratische Handlungskompetenz, die Bildung verlässlicher demokratischer Loyalität und die Ablehnung von Gewalt erfordern langfristig angelegte Lernprozesse, die Erfahrung, Handeln, Wissen und kritisches Urteilsvermögen miteinander verbinden.
Sechs Schulen der Sekundarstufe I arbeiten in Bremen im Schulset „Verantwortung übernehmen für sich und andere“ an zahlreichen Projekten, die diese vier Ebenen miteinander verbinden. Unterricht wird so verändert, dass Schülern selbstgesteuertes Lernen ermöglicht wird. Durch Kooperation mit Betrieben, sozialen Einrichtungen und politischen Gremien können Schüler Lernerfahrungen außerhalb von Schule erwerben. Neue Beteiligungsmodelle werden erarbeitet, um eine umfassende Verantwortungsübernahme von Schülern für das gemeinsame Lernen und Leben an ihrer Schule zu realisieren.
Beispielhafte Projekte sind:
- Projekt „Lebensplanung, das EISBERGMODELL“: Jugendliche des 10. Jahrgangs arbeiten über das gesamte Schuljahr in heterogenen, schulartenübergreifenden Kleingruppen mit außerschulischen Partnern aus den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Politik.
- Fächerübergreifendes Wahlpflichtfach Erdkunde/ Geschichte/ Politik: die stadtplanerische Umgestaltung des Stadtteils Walle wird zum Lern- und Erkundungsfeld. Die Schüler kartographieren, besuchen Betriebe, beteiligen sich an Gestaltungswettbewerben, erkunden die Geschichte der Industrialisierung am Beispiele des Stadtteils etc.
- Märchenprojekt für 5. Klassen: die Fünftklässler schreiben eigene Märchen, die sie anschließend in einer Grundschulklasse vorlesen und die dann von den Grundschülern illustriert werden.
- Berufsorientierungsprojekt einer 7. Klasse: die Schüler besuchen Beriebe und arbeiten dort für einen Tag. Ihre dortigen Erfahrungen und Arbeiten präsentieren sie auf einer Ausstellung und schreiben über diese Art der Berufsorientierung ein Theaterstück, das sie am Ende des Projekts aufführen.
- „Schülerinitiativen“: ein Beteiligungsmodell ist geschaffen worden, in dem Schüler in „Schülerinitiativen“ ihre Wünsche und Bedürfnisse bzgl. ihrer Schule in die eigene Hand nehmen und selbstständig realisieren.
- Schüler-AG: die AG erarbeitet eine neue Hausordnung und legt diese den Schülern und Lehrern der Schule zur Diskussion und Abstimmung vor.
- Streitschlichterprojekt: Schüler übernehmen als Mediatoren Verantwortung für Konfliktlösung an ihren Schulen, indem sie Konflikte zwischen Schülern mit den Konfliktpartner bearbeiten.
Sechs Bremer Schulen stellen ihre Projekte zur Demokratisierung von Unterricht und Schulleben in einer Demokratie-Revue vor.
Im März 2004 möchten die beteiligten Schulen der Bremer Öffentlichkeit in Zusammenarbeit mit „DER GUTE ABEND“ erste Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen.
DER GUTE ABEND bringt seit fünf Jahren unter der Leitung von Frauke Wilhelm und Hartmut Emig Sehens-, Hörens- und Wissenswertes über das Leben in Bremen unterhaltsam auf die Bühne. Immer sind es andere Themen und damit „Bühnen“: „DER GUTE ABEND“ in der Moschee, im Nahverkehrszug, in der Feuerwache, im Gefängnis. Im März 2004 wird die Bühne in der Aula des SZ Pestalozzi aufgebaut unter dem Titel: „DER GUTE ABEND lernt Demokratie!“
Das Besondere an diesem „GUTEN ABEND“ wird es sein, dass die Schülerinnen und Schüler alle anstehenden Aufgaben, die sich bei der Vorbereitung und Durchführung eines solchen Abends ergeben, selbst übernehmen. Das Team des „GUTEN ABEND“ wird als Coachs die Jugendlichen an die Arbeitswelt der Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit heran führen: von der Moderation bis zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, vom Design der Werbung und der Eintrittskarten bis zum Bühnenbild und der Programmgestaltung. Präsentiert werden die verschiedenen Projekte der sechs Set-Schulen in unterschiedlicher Form, als Rap-Song und Theaterstück, als Film- und Lifeinterviews, als Power-Point-Präsentation.