Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Bergen auf Rügen - "Meine Gemeinde in Zeiten der Diktaturen"
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges befanden sich über 14 Millionen Deutsche auf der Flucht aus dem Osten. Einige von ihnen strandeten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Neun Rügener GymnasiastInnen haben nun die Flüchtlingsschicksale auf ihrer Heimatinsel erforscht.
Lange war ein Mantel des Schweigens über die Flüchtlingsproblematik des Kriegsendes ausgebreitet. Eine tiefsitzende Scheu und die Angst vor einem Aufwiegen gegen die eigene Mitverantwortung an den Verbrechen der NS-Zeit waren nach Meinung des Historikers Hans-Ulrich Wehler der Grund hierfür. Erst seit kurzem hat die Flüchtlingsproblematik ihren Weg in die deutsche Öffentlichkeit gefunden. Aus einem zeitlichen und emotionalen Abstand wagt nun die Enkel-Generation einen interessierten Blick auf das Geschehene.
Auf der mecklenburgischen Insel Rügen, deren Bevölkerung 1946 zu 44 % aus Vertriebenen bestand, haben sich Jugendliche auf die Spuren ihrer Großeltern gemacht. Im Rahmen eines Projektkurses am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium erforschen neun SchülerInnen seit längerem die Flüchtlingsproblematik ihrer Heimatinsel. Sie wollen wissen, was auf und nach der Flucht mit den Menschen geschah. Wie fanden sie sich in der neuen Umgebung zurecht, und wie wurden sie dort aufgenommen? Zusammen mit einem Historiker sollen die einzelnen Schicksale aufgearbeitet und in einem Buch veröffentlicht werden.
Durch die Gespräche mit Überlebenden der Fluchtkatastrophe und deren persönliche Schilderungen ihrer Schicksale, die grausame Folgen des Krieges und der NS-Diktatur darstellen, erhält Demokratie für die SchülerInnen eine neue Bedeutung. Werte, Normen und Anforderungen der Demokratie werden für die Jugendlichen verständlich und nachvollziehbar.
Die SchülerInnen des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums berichteten bei der Auftaktveranstaltung von ihren Interviews mit den Vertriebenen. Anhand der Flüchtlingsproblematik sollen gesellschaftliche Erfordernisse mit dem Publikum thematisiert und diskutiert werden.
Das Projekt wird präsentiert von:
SchülerInnen:
Anja Dumrath,
Benjamin Scheew,
Julia Strack
Lehrerin:
Jana Romanski