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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Mittelschule Niederwiesa, der Tag der offenen Tür, April 2004

Schulen

Mittelschule Niederwiesa, der Tag der offenen Tür, April 2004

Am 04.02.2004 fand an unserer Schule der Tag der offenen Tür statt. Wir nutzten diese Möglichkeit, um unser Demokratieprojekt öffentlich vorzustellen. In Form von Plakaten, Übersichten und Vorträgen von Mitgliedern des Schülerrates konnten die Besucher folgendes erfahren:

Lehrer-Schüler-Konferenz

Am Ende eines jeden Schuljahres findet an unserer Mittelschule eine Lehrer-Schüler-Konferenz statt. Hier beraten Lehrer und Schüler in gemeinsamen Arbeitsgruppen über die Ergebnisse des vergangenen Schuljahres und sammeln Ideen für neue Vorhaben. So thematisierten wir am Ende des Schuljahres 2001/2002 zum Beispiel die Arbeit des Schülerrates. Nach vielfältigen Diskussionen kamen Schüler und Lehrer zu dem Schluss, dass das Mitspracherecht des Schülerrates verstärkt werden müsste. Eine größere Einbeziehung aller Schüler und Schülerinnen sollte das Schulleben aktivieren.

Zukunftswerkstatt

Diese Ziele wollten wir mit der Methode Zukunftswerkstatt realisieren, unserem Startprojekt im Modellversuch „Schulleben und Unterricht demokratisch gestalten“. Wir suchten uns professionelle Hilfe bei der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung und unterzeichneten am 03. 11. 2002 mit der Prozessmoderatorin Anita Kraupa einen Kontrakt über die Begleitung in einem Schulentwicklungsprozess. Unsere Arbeit gestaltete sich zunächst in drei Phasen:

1. Phase:
In der Kritikphase analysierten wir umfassend die gegenwärtige Tätigkeit des Schülerrates. Wir kamen zu folgenden Ergebnissen:
Der Schülerrat sollte mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben.
Alle Schülersprecher und deren Stellvertreter sollten einbezogen werden.
Die Arbeitstreffen sollten besser organisiert werden.
In den Klassen sollte der Schülerrat mehr Akzeptanz erhalten.

2. Phase:
In der Visionsphase realisierten wir einen Ratschlag Albert Einsteins: „Phantasie ist wichtiger als Wissen.“ Wir entwickelten ein Zukunftsbild unserer Schülerratsarbeit.

3. Phase:
In der dritten Phase versuchten wir unsere Visionen in realistische Ziele umzusetzen und überlegten, welche Hindernisse wir vorher unbedingt aus dem Weg räumen müssen. Zunächst konzentrierten wir uns auf folgende Punkte:

Zwischenbilanz

Bisher zog der Schülerrat auf fünf Arbeitskonferenzen Zwischenbilanz und formulierte weiterführende Zielsetzungen. Diese Konferenzen wurden regelmäßig von einer Steuergruppe (bestehend aus vier Schülersprechern, vier Klassenlehrern und dem Vertrauenslehrer) vorbereitet.

Gegenwärtig konzentrieren sich die Bemühungen der Schülerratsmitglieder auf drei Initiativen:

  1. Arbeitskreis zur Klassenraumgestaltung
  2. Schülerhilfen zur Leistungsverbesserung
  3. Ideenkatalog zur Unterrichtsgestaltung.

In diesen drei Arbeitsgruppen wirken neben Klassensprechern auch interessierte Schüler weitgehend selbstständig mit. Sie bereiten ihre Tätigkeit durch Umfragen in den Klassen vor, werten diese aus und bringen Vorschläge ein, um konkrete Ergebnisse zu erreichen. So erfragte zum Beispiel die Arbeitsgruppe Schülerhilfe in den Klassen 6-9 den Förderbedarf in einzelnen Fächern. Im nächsten Schritt wurden Schülerlehrer gewonnen sowie Zeiten und Räume für die Förderung festgelegt.

Streitschlichtergruppe

Im Februar 2002 wurde an unserer Schule eine Streitschlichtergruppe aufgebaut, in welcher 13 Mädchen und Jungen aus den Klassenstufen 6-9 aktiv mitarbeiten. Es finden wöchentlich Sprechstunden statt, die stets für ein Schulhalbjahr geplant sind und in den Klassenzimmern aushängen. Nach dem Unterricht erfolgt die monatliche Auswertung und Anleitung, bei der Fälle besprochen, Schlichtungen im Rollenspiel geübt und Gesprächstechniken trainiert werden. In den Februarferien und vor den Sommerferien finden Workshops statt. Mit Vertretern der Opferhilfsorganisation „Weißer Ring“ besteht eine gute Zusammenarbeit Alle Schülerinnen und Schüler sind mit großem Eifer und Sachkenntnis bei der Arbeit. Im kommenden Schuljahr werden erfahrene Streitschlichter Schülerinnen und Schüler der künftigen Klassen 5 und 6 ausbilden.

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