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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Mehr als Gruppenarbeit

Materialien

Kooperatives Lernen

Mehr als Gruppenarbeit

Kooperatives Lernen und herkömmliche Gruppenarbeit

Kooperatives Lernen zielt - wie der BLK-Modellversuch "Demokratie lernen und leben" insgesamt - sowohl auf die Entwicklung einer kooperativen Handlungskompetenz als auch auf eine entwickelte kooperative Schulkultur.

Kooperatives Lernen bedeutet Lernen in Gruppen. Viele Lehrkräfte setzen gelegentlich Formen der „Gruppenarbeit" ein, stehen dem Konzept insgesamt jedoch eher skeptisch gegenüber.

Wie haben Sie Gruppenarbeit bisher kennen gelernt?

So? Oder so??
Herkömmliche Gruppenarbeit Kooperatives Lernen
   
Der Lehrer teilt zur Abwechslung der Unterrichtsform die Klasse in Gruppen ein. Gruppenarbeit ist keine plötzliche oder seltene Ausnahmeerscheinung, sondern eine integrierte, häufig praktizierte Lernform, die über längere Zeiträume hinweg ausgeübt wird.
Die Gruppengröße variiert, es sind meist sechs Schülerinnen und Schüler pro Gruppe. Die Klassen werden langsam an die Zusammenarbeit herangeführt, indem sie Regeln der Zusammenarbeit einüben und reflektieren.
Die Gruppenzuweisung erfolgt entweder nach Zufall oder nach Sympathie. Soziales Lernen wird genauso trainiert wie fachliches Lernen.
Es gibt keine Vorbereitung für die gemeinsame Arbeit. Die ideale Gruppengröße liegt bei vier bis max. sechs Gruppenmitgliedern. Die Art und Weise der Gruppenbildung ist vom Lehrer im Vorfeld reflektiert worden.
Die Schülerinnen und Schüler beginnen mit der Arbeit. Es wird zunehmend lauter im Raum. Inhaltliche Arbeitsaufträge werden an Methoden der Bearbeitung gebunden, die in der Unterrichtsvorbereitung vom Lehrer im Blick auf die Zielsetzung und Inhalte der Arbeit ausgewählt werden.
In den Gruppen arbeiten manchmal nur zwei, die anderen unterhalten sich über dieses und jenes. Die Gruppenarbeitsphasen unterliegen klaren zeitlichen Begrenzungen, wobei die Bearbeitungsphasen möglichst kurz gehalten werden. Mittlerer Zeitdruck bewirkt, dass die Schülerinnen und Schüler konzentriert arbeiten, um fertig werden zu können.
Einige Gruppen sind schnell fertig, andere brauchen aus unterschiedlichen Gründen länger. Jeder Schüler in der Gruppe hat eine klar zugewiesene Rolle, die auch seine Verantwortung für das Ergebnis beschreibt. Die Rollenzuweisungen wechseln in jeder Phase. Das Ergebnis kann nur zu Stande kommen, wenn alle ihre Rollen wahrnehmen und konstruktiv mitarbeiten.
Bei der Vorstellung der Ergebnisse wird der beste Schüler von den Gruppenmitgliedern zum Vortrag überredet oder derjenige, der sich am wenigsten widersetzt. Bei der Präsentation müssen alle Gruppenmitglieder darauf vorbereitet sein vorzutragen. Die Form der Präsentation wird häufig vorher vom Lehrer vorgegeben.
Während des Vortrags ist die Gruppe wenig beteiligt. Die Ergebnisse sind häufig mäßig. Die Erfahrungen werden reflektiert und bewertet. Phasen des Gruppenlernens können durch individuelle Leistungsabfragen abgeschlossen werden.
Gute Schüler protestieren häufig gegen Gruppenarbeit und ziehen individuelle Lernphasen vor, weil sie bei Gruppenarbeit häufig für die anderen mitarbeiten müssen und diese auch noch die guten Noten für ihre Arbeit bekommen.  
Die Zusammenarbeit und deren Ergebnisse werden nicht konsequent reflektiert.  
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