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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Selbstevaluation für Schulleitungen

Materialien

Selbstevaluation für Schulleitungen

Selbstevaluation für Schulleitungen

„Es wurde mir klar, dass es ganz wichtig ist, sich als Schulleiterin auch einer Bewertung im Sinne eines Feedbacks zu stellen. Außerdem wollte ich nach vielen Jahren im Schuldienst mal ein Feedback über meine Tätigkeit bekommen. Mir war es einfach wichtig zu wissen, wo ich stehe und wie meine Arbeit bis dato eingeschätzt wurde. Außerdem wollte ich herausfinden, was ich ändern muss und worunter die Menschen vielleicht auch leiden.“ (Schulleiterin einer Schule im BLK-Programm „Demokratie lernen & leben“)

Ein kleine Gruppe von Schulleiter/-innen unternimmt etwas nicht Alltägliches: Entgegen der häufig gängigen Praxis, Qualitätsevaluation von oben nach unten zu verordnen, schließen sie sich zusammen und gehen mit gutem Beispiel voran, um sich bei der Evaluation ihrer eigenen Tätigkeit zu unterstützen. Die Schulleiter/-innen setzen sich mit ihrer Führungsphilosophie auseinander, entwickeln Fragen zu ihrem beruflichen Handeln und stellen geeignete Methoden zur Sammlung von Informationen zusammen. Zu zweit gehen sie dann jeweils in die Schule eines dritten Leiters, um anhand von Interviews die Sicht von Lehrer/-innen zur Führungspraxis ihres Schulleiters einzuholen.
Die Daten werden ausgewertet und abschließend in einem Auswertungsgespräch bearbeitet. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse sind vielfältig. Mit Hilfe dieser gegenseitigen Beobachtungen und Rückmeldungen erhalten die Schuleiter/-innen eine professionellere Perspektive auf ihre Tätigkeit. Sie wissen nun, wo Veränderungen notwendig sind und können entsprechend reagieren. Nicht zuletzt erfahren sie, wie eng die Entwicklung ihrer Führungsrolle mit der Anwendung schulinterner Evaluation verbunden ist.
Die Rede ist hier von einem eindrucksvollen Beispiel für Selbstevaluation aus der österreichischen Schulentwicklungslandschaft, bei dem drei Grundschuldirektor/-innen gegenseitig ihr eigenes Handeln überprüfen (anschaulich dokumentiert in Höllrigl & Lanthaler, 1999; genauere Hinweise unter Literatur-Tipps).
Aber auch viele Schulleitungen, deren Schulen am BLK-Programm „Demokratie lernen & leben“ beteiligt sind, haben sich auf den Weg gemacht, ihre Tätigkeiten zu evaluieren. Mit Hilfe von Fragebögen, Jahresgesprächen usw. versuchen sie, Schule – und ihre eigene Rolle darin – demokratisch weiterzuentwickeln. Das Thema „Leiten und Führen“ wird so zu einem wichtigen Thema für alle, wenn es gilt eine demokratische Schulkultur zu entwickeln.
Dieser Baustein betrachtet die Rolle von Schulleitung in Bezug auf Selbstevaluation auf zwei Ebenen: Zum einen geht es um die übergeordneten Aufgaben, die Schulleitung in Bezug auf die Entwicklung einer (Selbst-)Evaluationskultur an einer Schule hat, zum anderen aber auch ganz konkret um die Möglichkeiten für eine Selbstevaluation eines Schulleiters oder einer Schulleiterin. Hierzu werden konkrete Verfahren vorgestellt.
Im Rahmen der Erarbeitung dieses Bausteins wurden einige Schulleiter/-innen von Schulen im BLK-Programm „Demokratie lernen und leben“ zu ihren Erfahrungen mit und Erkenntnissen über Selbstevaluation befragt. Ihre Zitate -  eines davon ist Ihnen gleich zu Beginn dieses Bausteins begegnet - illustrieren an verschiedenen Stellen eindrücklich, welche Chancen und Herausforderungen mit der Evaluation des eigenen Leitungshandelns für die eigene Arbeit und die Entwicklung der gesamten Schule verbunden sind. Den interviewten Schulleiter/-innen sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für ihre Gesprächsbereitschaft und ihre Offenheit gedankt!

 

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