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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Qualitative Auswertung

Materialien

Rückmeldung (II): Ergebnisse sichtbar machen

Qualitative Auswertung

Qualitatives Datenmaterial (Interviews, Beobachtungsprotokolle, Videomitschnitte, Fotos) bedarf einer anderen Auswertungsmethode. Hier besteht die Herausforderung darin, aus den wenig strukturierten Aussagen bestimmte Regelmäßigkeiten herauszuarbeiten.

Um eine systematische Auswertung zu ermöglichen, muss die Evaluationsgruppe bestimmte Richtlinien/Kategorien vorgeben. Es ist also möglich, die Antworten zu kategorisieren, z.B. nach den Qualitätsteilbereichen, und die Häufigkeit nach Nennungen in den Teilbereichen abzuzählen. Daraus lässt sich eine geordnete Tabelle herstellen.

Der Vorgang der Zuordnung erfolgt in zwei Schritten:

I:

Die Protokolle werden zunächst einmal gelesen und jede Stelle, die im Sinne der Fragestellung aussagekräftig erscheint, wird markiert. Am Ende hat man eine Vorstellung von den Inhalten bzw. den im Datenmaterial enthaltenen Kategorien.

II:

Im zweiten Schritt werden die markierten Stellen aufgesucht und mit Überschriften versehen. Das Ergebnis ist ein Kategoriensystem mit möglicherweise mehreren Ebenen von Ober- und Unterkategorien. Es müssen nicht alle Inhalte der Befragung im Kategorienschema vorhanden sein, da dieses selektiv im Hinblick auf eine bestimmte Fragestellung erstellt worden ist.

Ein Beispiel: Im Rahmen eines qualitativen Interviews mit 5 Lehrer/-innen, die alle in der gleichen Klasse unterrichten, fällt immer wieder das Stichwort „Gruppenarbeit". Nun gilt es, alle Aussagen in den Interviews zum Thema „Gruppenarbeit" zu finden, um festzustellen, ob es gemeinsame Analysen zu verzeichnen gibt bzw. welche Perspektive die einzelnen Lehrer/-innen auf diese Unterrichtsmethode in ihrem Unterricht haben. Durch das Befragen der Lehrer/-innen wie in dem genannten Beispiel lassen sich zentrale Tendenzen herausarbeiten und die dominierenden Meinungen und Auffassungen aufzeigen.

Die Verwendung offener Fragen zielt in der Regel weniger auf quantifizierbare Ergebnisse als auf die Identifikation vorhandener Argumente, Probleme, Erfahrungen oder Einstellungsmuster ab. Oftmals sind es gerade die offenen Fragen, in denen besonders wertvolle Rückmelde-Informationen stecken.

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