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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Selbstevaluation – wie geht das?

Materialien

Selbstevaluation – wie geht das?

Inhalt dieses Bausteins

Die Auswertung der eigenen Arbeit im Sinne einer Selbstevaluation ist kontinuierlich – man kann die Auswertung auch als einen Kreislauf von verschiedenen Schritten verstehen (s. u.). Welche Schritte gilt es zu gehen?

Am Anfang steht die Entscheidung darüber, welchen Bereich der eigenen Arbeit man mit welchem Ziel genauer unter die Lupe nehmen möchte. Er wird in der Regel mit dem eigenen Projektvorhaben zusammenhängen – wenn man eine neue Unterrichtsmethode einführt, interessieren einen die Reaktionen der Schüler/-innen und die Effekte für ihren Lernprozess, wenn man Streitschlichtung an einer Schule initiiert, möchte man mehr über den Umgang mit Konflikten bei den Lehrer/-innen, Schüler/-innen und vielleicht sogar bei den Eltern erfahren. Der ausgewählte Bereich sollte also relevant für die eigene Arbeit sein – aber er sollte auch und gerade, wenn man sich zum ersten Mal mit Selbstevaluation beschäftigt, überschaubar und damit zu bewältigen sein. Wie viel Zeit steht für Selbstevaluation in unserer Schule zur Verfügung? Welche Ressourcen und welches Wissen darüber haben wir schon und wo brauchen wir ggf. Unterstützung? Diese Fragen sollten gleich zu Beginn realistisch diskutiert werden.

Es empfiehlt sich, transparent vorzugehen und frühzeitig zu klären, wie die Schule von dem erfährt, was Sie planen, damit Sie in jedem Falle deren Einverständnis haben. Wenn beispielsweise eine Projektgruppe eine Selbstevaluation plant, sollte sie sich ausdrücklich einen Auftrag dafür einholen, indem sie das Vorhaben in der Gesamtkonferenz vorstellt und dort die notwendige Zustimmung bekommt. Manchmal kann es nötig sein, sich mehrfach einen Auftrag geben zu lassen – zunächst dafür, eine Selbstevaluation zu planen, dann aber auch, wenn die konkrete Umsetzung fest steht.

Der dritte Schritt erfordert, die Verantwortlichkeiten festzulegen. Wenn die Ziele der Projektgruppe formuliert sind, geht es darum zu bestimmen, woran man das Erreichen der Ziele festmachen möchte – die sogenannten Indikatoren (Anzeiger) sind zu finden. Erst dann kann überlegt werden, mit welcher Methode diese Indikatoren möglicherweise gemessen werden könnten.

Wenn die Methode eingesetzt wurde, müssen die erhobenen Daten ausgewertet werden. Dann liegen die Ergebnisse vor – und wollen verstanden und interpretiert werden. Dieser wichtige Schritt erfordert oft auch viel Zeit – vielleicht macht man sich zunächst in einer Projektgruppe Gedanken darüber und plant dann, wie die Ergebnisse mit der größeren Schulöffentlichkeit diskutiert werden können. Dazu gehört auch, die Ergebnisse in angemessener Form zu dokumentieren.

Erst nach der Diskussion und einer Verständigung über die Bedeutung der Ergebnisse kann über mögliche Maßnahmen nachgedacht werden – was soll beibehalten und was soll wie verändert werden? Schließlich sollte die Selbstevaluation überdacht werden: War das Vorgehen passend für die Schule? Was lief gut und wo würden sich die Beteiligten Veränderungen wünschen bei einer nächsten Auswertung der eigenen Arbeit?

ABLAUFSCHRITTE DER SELBSTEVALUATION

Phase 1: Bereiche und Ziele festsetzen

Phase 2: Auftrag einholen

Phase 3: Vorgehen bestimmen

Phase 4: Auswertungsmaßstäbe festlegen

Phase 5: Methoden und Instrumente für die Auswertung auswählen oder entwickeln

Phase 6: Daten erheben und analysieren

Phase 7: Ergebnisse interpretieren und zurückmelden

Phase 8: Maßnahmen planen und umsetzen

Phase 9: Auswertung des Vorgehens

Nicht immer lassen sich diese Phasen der einzelnen Ablaufschritte klar voneinander trennen; sie zu kennen hilft aber dabei, im Schulentwicklungsprozess die Orientierung zu behalten.

Bei der Planung einer Selbstevaluation sollten diese Schritte alle bedacht werden – für Ihre Planung steht Ihnen ein Raster zum Download zur Verfügung (Evaluationsplan, doc 29kb)

Stand: April 2004

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20.04.2004
Kirsten Schroeter

Schlagworte: Selbstevaluation, Qualitätsentwicklung