Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe
Inhalt dieses Bausteins
Schule und Jugendhilfe sind zwei getrennte Systeme: Sie werden politisch getrennt zwischen Bildung und Soziales, existieren in getrennten Institutionen mit unterschiedlichen Aufträgen und Handlungsroutinen (vgl. „Kooperation zwischen zwei unterschiedlichen Systemen"). Schule und Jugendhilfe haben aber auch Überschneidungen und Gemeinsamkeiten: Sie haben eine gemeinsame Zielgruppe, einen gemeinsamen Erziehungs- und Bildungsauftrag und sie stellen beide wichtige Bereiche der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen dar.
Grundlegende gesellschaftliche Veränderungen, wie z.B. der Wandel der Familie, ein steigender Bedarf an Ganztagsangeboten, neue Anforderungen an die Qualifikationen der nachwachsenden Generationen, zunehmende Unsicherheiten über die gesellschaftliche und die persönliche Zukunft und das interkulturelle Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft haben zu neuen Herausforderungen an die Institutionen der öffentlichen Erziehung geführt. Schule und Jugendhilfe in ihren traditionellen Formen geraten hier an ihre Grenzen und sind für sich alleine nicht in der Lage, angemessen auf diese Herausforderungen zu reagieren. Es gilt daher, gegenseitige Abgrenzungen und Vorbehalte zu überwinden und sinnvolle Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln, um der gemeinsamen Verantwortung für Kinder und Jugendliche gerecht zu werden. Als sehr unterstützend für die Verständigung und Zusammenarbeit von Lehrer/-innen und Sozialpädagog/-innen haben sich gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen erwiesen (vgl. "Gemeinsame Fortbildungen").
Dass eine solche Kooperation möglich und für alle Beteiligten gewinnbringend sein kann, zeigt eine Vielzahl von erfolgreichen Modellen in der gesamten Bundesrepublik. Neben den verschiedenen Konzepten der Schulsozialarbeit und Schulstationen gibt es vielfältige Kooperationen im Stadtteil, Schülerclubs und Ganztagsbetreuungsmodelle, Kooperationen zu unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Anlässen, zielgruppenspezifische Kooperationen und vieles mehr. In der Literatur (vgl. "Literatur-Tipps") wird die Bandbreite möglicher Kooperationsformen anhand von Beispielen beschrieben.
In mehreren Bundesländern wurden Servicestellen zur Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule eingerichtet, die Informationen, Fortbildungen und Beratung anbieten. Erste Kontaktadressen können sie hier einsehen. Wir recherchieren weiter und freuen uns über Hinweise auf weitere Serviceeinrichtungen.
28.07.2003
Ulrike Urban
Schlagworte: Kooperation mit außerschulischen Partnern