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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Vor- und Nachbereitung von Verfahren mit großen Gruppen

Materialien

Selbstevaluation mit großen Gruppen

Vor- und Nachbereitung von Verfahren mit großen Gruppen

Die Beispiele in den vorangegangenen Verfahrensbeschreibungen haben es deutlich gemacht: Großgruppenverfahren bieten sich für verschiedene Zwecke im Kontext einer Selbstevaluation an: Es kann darum gehen, zum Auftakt eines besonderen Vorhabens in der Schule, z.B. einem Modellprojekt die Stärken und Entwicklungslinien zu identifizieren, darauf basierende eine gemeinsam Vision zu entwickeln, gemeinsam Ziele zu definieren, aber auch mitten in einem Entwicklungsprozess aufgetretene Probleme zu analysieren und entsprechende Handlungsstrategien zu entwickeln, etwa indem begonnene neue Kooperationen kritisch auf den Prüfstand gestellt werden – und all dies nicht (nur) im Kontext eines Planungsteams oder eine Steuergruppe, sondern mit sehr vielen Beteiligten aus allen Gruppen, die davon betroffen sind.

Dabei mag es so erscheinen, als ob das Wesentliche eines Großgruppenverfahrens erst dann passiert, wenn das Verfahren selbst seinen Anfang nimmt und sehr viele Menschen beginnen, miteinander Anliegen zu formulieren (etwa im Open Space) oder die Kritikphase zu durchlaufen (etwa in der Zukunftswerkstatt). Doch dieser Eindruck täuscht! Auch und insbesondere bei Großgruppenverfahren sind sowohl die Zeit der Vorbereitung wie der Nachbereitung nicht zu unterschätzen. So kommt es beispielsweise im Vorfeld eines Open Space entscheidend darauf an, eine relevante, präzise und angemessene Thematik oder Frage als Überschrift und Ausgangspunkt zu formulieren: Zu welchem Thema werden welche Menschen Anliegen formulieren und bearbeiten wollen? Was spricht an, macht neugierig und weckt Ideen? Um hier zu einer guten Formulierung zu kommen, kann es wichtig sein, schon im Vorfeld alle Gruppen, die im Rahmen der Veranstaltung teilnehmen werden, in diesen Prozess mit einzubeziehen – und dafür sollte genügend Zeit eingeplant werden.

Wichtig ist die Absprache mit den Auftraggeber/-innen bzw. Leiter/-innen der Organisation darüber, wie mit den Ergebnissen der Großgruppenveranstaltung umgegangen werden soll, welche Bedeutung die Ergebnisse für die weitere Entwicklungsarbeit in der Organisation bzw, in der Schule haben sollen. Dies sollte dann allen Beteiligten am besten schon in der Einladung, spätestens aber in den einleitenden Worten zum Auftakt der Veranstaltung mitgeteilt werden. Ansonsten droht die Gefahr, dass die Veranstaltung zu einer (zwar schillernden) Eintagsfliege verkommt, die zwar interessanten und gewünschten Austausch bringt, aber die Entscheidungen, die anderswo getroffen werden, nicht beeinflusst.

Darüber hinaus ist zu vereinbaren, in welcher Form die Ergebnisse dokumentiert werden. Nicht immer ist dies so klar wie beim Open Space, bei dem zumindest die Protokolle aus den Anliegengruppen am Ende vorliegen und wo in der Regel von vornherein ein Termin für ein Nachtreffen geplant ist. Es empfiehlt sich also, am Schluss einer Veranstaltung erhebliche Zeit dafür einzuplanen, weitere Schritte zu vereinbaren, zu diskutieren, was aus dem Vorangegangenen folgt und Verantwortliche für einzelne Schritte festzulegen – dafür können entsprechende Formate im Vorfeld vorbereitet werden.

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