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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Vorstellung ausgewählter Verfahren

Materialien

Selbstevaluation mit großen Gruppen

Vorstellung ausgewählter Verfahren

Sie finden im folgenden jeweils eine Kurzbeschreibung eines Großgruppenverfahrens – wenn diese Ihre Neugier weckt, klicken Sie auf die Links der rechten Spalte, durch die Sie zu ausführlicheren Beschreibungen des Verfahrens und seines idealtypischen Ablaufs gelangen (pdf-Dateien). Wie haben wir aus der Fülle der existierenden Großgruppenverfahren diese vier – Open Space, Zukunftswerkstatt und -konferenz sowie Appreciative Inquiry – ausgewählt? Abgesehen davon, dass aus unserer Sicht alle für schulische Selbstevaluation geeignet sind, gehören die ersten drei der genannten zu den „Klassikern" in der Arbeit mit großen Gruppen – wer sie kennt, kennt wesentliche Prinzipien von Großgruppenverfahren und wird ihre Elemente in den bestehenden Variationen wieder erkennen bzw. selbst kreativ variieren können. Das vierte Verfahren ist im Vergleich dazu im bundesdeutschen Raum eher noch jung, ist also als möglicher Zugewinn für die schon mit Großgruppen Erfahreneren gedacht und unterstreicht in interessanter Weise das auch für Selbstevaluation wesentliche Prinzip, sowohl auf kritische, aber eben auch auf gelungene Elemente der eigenen Arbeit zu schauen.

Open Space

Das Open-Space-Verfahren gründet auf der Beobachtung, dass sich bei herkömmlichen Konferenzen besonders interessante und auch brisante Gespräche oft nicht innerhalb des offiziellen Programms, sondern am Rand in den Pausen entwickeln. Beim Open Space wird diese Form der unstrukturierten Kommunikation deshalb ins Zentrum gerückt und gewissermaßen zum Programm erhoben. Grundidee ist es, den Teilnehmer/-innen einen offenen Raum für selbstorganisierte Gespräche über selbst formulierte Themen zu bieten, um auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse konkrete Projektideen zu entwickeln. Teilnehmen können an einem Open Space zwischen 20 und über 1000 Personen, was schon verdeutlicht, dass eine besondere Herausforderung bei diesem Verfahren darin liegt, geeignete Rahmenbedingungen für Selbstorganisation zu schaffen.

Zukunftswerkstatt

Die Zukunftswerkstatt ist ein Verfahren, das einer Gruppe von bis zu 30 Personen die Gelegenheit bieten will, ihre gegenwärtige gemeinsame Lebenswirklichkeit kritisch zu reflektieren, Visionen für die gemeinsame Zukunft zu entwickeln und auf dieser Grundlage konkrete Schritte zur Verwirklichung der gemeinsamen Vorstellungen zu planen. Entwickelt wurde das Verfahren im Zusammenhang der Studierenden- und Bürger/-innenbewegungen der 1960er und 70er Jahre. Leitend war dabei die Idee, dass die Gestaltung gesellschaftlicher Lebenswirklichkeiten nicht einigen wenigen Expert/-innen und Entscheidungsträger/-innen überlassen bleiben, sondern die Betroffenen selbst Verantwortung dafür übernehmen sollten.

Zukunftskonferenz

Ähnlich wie bei der Zukunftswerkstatt geht es bei der Zukunftskonferenz um die Entwicklung gemeinsamer Visionen und die darauf gründende Planung konkreter Projekte. Im Unterschied zur Zukunftswerkstatt ist die Zukunftskonferenz ein größer und strukturierter angelegtes Verfahren, das enger auf die Entwicklung sozialer Systeme (Gemeinde, Stadtteil, Unternehmen, Schule etc.) fokussiert. Die grundlegende Idee ist, das ganze System, das heißt alle bzw. genügend Repräsentant/-innen aller Betroffenen, Handelnden und Entscheidenden in einen Raum zu bringen, um auf der Basis einer Bestandsaufnahme der verschiedenen partikularen Interessen und Vorstellungen eine gemeinsame Sichtweise und gemeinsame Ziele zu entwickeln. Teilnehmen können an einer Zukunftskonferenz zwischen etwa 30 und 70 Personen.

Appreciative Inquiry (Zukunftsgipfel)

Appreciative Inquiry (engl.: Wertschätzende Untersuchung), auch als Zukunftsgipfel bezeichnet, ist ein Verfahren, das wie die Zukunftskonferenz die zukunftsorientierte Entwicklung sozialer Systeme (Unternehmen, Gemeinden, Schulen usw.) durch die Beteiligung eines repräsentativen Querschnitts oder aller ihrer Mitglieder zum Ziel hat. Wie bei der Zukunftskonferenz geht es auch beim Zukunftsgipfel um die Bildung gemeinsamer Sichtweisen und die darauf aufbauende Entwicklung geteilter Visionen, Ziele und Vorhaben. Wichtige Unterschiede bestehen zum einen im Hinblick auf die komplexere organisatorische Struktur. Zum anderen sind die möglichen Teilnehmer/-innenzahlen erheblich höher. An einem Zukunftsgipfel können zwischen 50 bis 2000 Personen teilnehmen.

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