Diese Seite wird nicht mehr aktualisiert

BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: “Civic education” – wozu?

Materialien

“Civic education” – was ist das?

“Civic education” – wozu?

Demokratie fällt nicht vom Himmel, sie muss gepflegt werden. Denn – wie Böckenförde, emeritierter Professor und ehemaliger Bundesverfassungsrichter, formulierte – "der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann. Das ist das große Wagnis, das er, um der Freiheit willen, eingegangen ist. Als freiheitlicher Staat kann er nur bestehen, wenn sich die Freiheit, die er seinen Bürgern gewährt, von innen her, aus der moralischen Substanz des einzelnen [...] reguliert" (Böckenförde 1976: 60). Im demokratischen Staat leben die Bürger/-innen in einem Raum der Freiheit, der ihnen freies Denken und Handeln ermöglicht, der aber andererseits durch verantwortliches Handeln für sich selbst und das Gemeinwohl gefüllt werden muss. Die Zivilgesellschaft bietet Möglichkeiten für eigenverantwortliches und selbst organisiertes Handeln Einzelner oder überschaubarer Gruppen für das Gemeinwohl und die Lösung von gesellschaftlichen Problemen, die in den privaten Lebensbereich hineinwirken. „Zivilgesellschaftliches Handeln vertraut nicht auf den Staat, die Kräfte des Marktes oder die Verantwortlichkeit jedes einzelnen Menschen für sein eigenes Glück, sondern wird für andere und für das Gemeinwohl nutzenbietend und problemlösend aktiv" (Sliwka/Frank 2004: 7).
„Civic education" hat – in seiner breiten Definition – zum Ziel, die Bürger/-innen der Gesellschaft mit dem für zivilgesellschaftliches Handeln nötigen Wissen auszustatten, ihnen entsprechende praktische Fertigkeiten zu vermitteln und demokratische Haltungen und Einstellungen aufzubauen. Dabei spielt die Schule als Vermittlungsinstitution eine wichtige Rolle. In ihr treffen die Akteure aller (oder zumindest vieler) gesellschaftlicher Gruppen zusammen, um – meist über mehrere Jahre – in konstanten Klassenverbänden zusammen zu lernen.

top