Klassenrat
Lernende
Kompetenzerwerb der Lernenden
An den Vorschlägen zur Ein- und Durchführung eines Klassenrates wird bereits deutlich, welche Kompetenzen Schüler/-innen mit diesem ritualisierten Konzept erwerben können. Kinder und Jugendliche lernen ihre Gefühle zu äußern, sich eine Meinung zu bilden und ihren Standpunkt zu vertreten. Sie müssen andere Menschen mit ihren Meinungen akzeptieren und können lernen, sie zu respektieren, Kompromisse einzugehen und Gemeinschaftsbeschlüsse mit zu tragen. Sensibilität für Aufgabenteilung wird erworben, man hat die Möglichkeit zu entdecken, welche Rolle innerhalb einer Gruppe einem liegt, kommunikative Kompetenzen werden geschult und Verantwortung wird auf allen Schultern der Gruppe verteilt.
Da Klassenräte wichtige Orte für die Thematisierung von Problemen und Konflikten sowohl auf individueller als auch auf zwischenmenschlicher Ebene sind, können Schüler/-innen schnell lernen, dass es immer auch alternative Lösungsansätze gibt, für die es sich zu entscheiden gilt. Es wird die Fähigkeit entwickelt, Kritik adäquat zu äußern, aber auch Kritik an der eigenen Person anzunehmen.
Auch im Bereich der Methoden gibt es vielfältige Chancen, Fähigkeiten auszubauen oder neue hinzuzugewinnen. Beispielsweise können verschiedene Möglichkeiten demokratischer Entscheidungsfindung trainiert werden, vom Konsens- bis zu unterschiedlichen Mehrheitsprinzipien, Verfahren der Kommunikation innerhalb von Gruppen können ausprobiert werden und Arbeitsschritte, die Teil von Aufgaben oder Projekten sind, müssen geplant werden. Je nach Aufgabenverteilung im Klassenrat lernt die oder der Diskussionsleiter/-in Gruppen zu moderieren, es müssen Protokolle verfasst werden, meist gibt es auch jemanden, der oder die auf die Einhaltung der gemeinsamen Regeln achtet oder auf die Einhaltung des Zeitplans.