Die Fäden in die Hand bekommen und festhalten - die pädagogische Jahreskonferenz als Instrument demokratischer Schulentwicklung (Hamburg)
Förderliche und hinderliche Bedingungen
Was war - rückblickend - förderlich und was hinderlich?
Förderliche Bedingungen:
- Es muss Bereitschaft und Bewusstsein der Schulleitung vorhanden sein, sich auf einen langfristigen Prozess mit möglichen Rückschlägen einzulassen, der mindestens 5-10 Jahre in Anspruch nimmt.
- Im Kollegium muss es auch außerhalb der Leitungsgruppe eine oder mehrere Personen geben, die diesen Prozess mit Überblick und langem Atem mittragen und mitgestalten.
- Bereitschaft einer Mehrheit des Kollegiums, Schulentwicklungsberatung und -begleitung durch Experten von außen nicht nur zu akzeptieren, sondern als notwendige Hilfe und Ermutigung wahrzunehmen
- die Fähigkeit, auch bei gelegentlich sehr schwierigen Rahmenbedingungen nicht zu resignieren, sondern die Bereitschaft, auch nach zeitweiligen Niederlagen neu zu beginnen.
Hinderliche Bedingungen:
- Störungen und Überforderung durch ständige zusätzliche neue behördliche Vorgaben, die dazu zwingen, bestehende Planungen zu verwerfen
- das Hamburger Lehrerarbeitszeitmodell
- die spontane Haltung einzelner KollegInnen, die eigene Tätigkeit aufs Tagesgeschäft zu reduzieren, das als "Kerngeschäft" missverstanden wird
- mangelnde Identifikation mit dem gemeinsamen Ziel - kontraproduktive Prioritätensetzung: "mein Unterricht" geht vor (wenn etwa LehrerInnen, die nicht direkt beteiligt sind, die Schülerratstätigkeit nicht ernst nehmen und mit Desinteresse blockieren)
- Geschichtslosigkeit gegenüber dem Entwicklungsprozess - bereits durchgeführtes "good practice" wird wieder vergessen.