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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Durchfuehrung

Materialien

Ein Schulprogramm demokratisch entwickeln (Brandenburg)

Durchführung bzw. Ablauf (inkl. Verantwortlichkeiten)

Welche Schritte kennzeichnen die Durchführung?

„Man entdeckt keinen neuen Erdteil, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen verlieren.“ (André Gide)

Erste Arbeitsgruppen der Lehrer/-innen konstituieren sich

Auf der Grundlage der bei der schulinternen Fortbildung entstandenen Ist-Analyse kristallisierten sich sieben Schwerpunkte der Schulentwicklung heraus. Diese Schwerpunkte bestimmten zunächst die Gliederung des Schulprogramms und die anschließend einberufenen Arbeitsgruppen, die jeweils einen Abschnitt des Schulprogramms erarbeiten sollten. Die sechs Arbeitsgruppen der Lehrer/-innen wandten sich den Bereichen

Impulse durch das BLK-Projekt „Schule als Demokratie“

Auf Anregung der externen Beraterin des LISUM Bbg, Anke Kliewe, wurde mit Beginn des BLK-Programms im Sommer 2002 auf Beschluss der Lehrerkonferenz eine Steuergruppe für die Schulprogrammentwicklung ins Leben gerufen. Ihr gehören bis heute der Vorsitzende der Schulkonferenz, eine Lehrerin, die Schulleiterin sowie wechselnde Schülervertreter und zeitweise ein Elternvertreter an.

Diese „engere“ Steuergruppe wurde durch die Leiter/innen der sieben Arbeitsgruppen, die hauptamtlichen Schulleitungsmitglieder und die Schülervertreter/-innen als erweiterte Steuergruppe für die Schulprogrammarbeit unterstützt. In diesem Rahmen traf sich die erweiterte Steuergruppe etwa zweimal jährlich, um den erreichten Stand zu bilanzieren.

Nach einem Jahr Arbeit präsentierten die sieben Arbeitsgruppen auf einem Lehrer/-innen- Schüler/-innen-Eltern-Workshop im Dezember 2002 ihre Ergebnisse.

Lehrer/-innen-Schüler/-innen-Eltern-Workshop

Im Rahmen des BLK-Programms wurden die  Kolleg/-innen in verschiedensten Kursen fortgebildet. Als besonders nützlich erwies sich ein Workshop zum Projektmanagement mit seinen Sequenzen Zielfindung und Zielformulierungen.

Andere Beteiligte gewinnen

Bereits vor Beginn der Schulprogrammarbeit wurde überlegt, wie auch die Schüler/-innen sowie deren Eltern in den Prozess einbezogen werden könnten. Die Mehrheit der Schüler/-innen ist bereits über 18 Jahre alt und vertritt sich selbst. Darüber hinaus sind die Schüler/-innen an mehren Tagen der Woche bzw. mehrere Wochen in einem Turnus in ihren Betrieben. Nur die Schüler/-innen der Fachoberschule (FOS) und der gymnasialen Oberstufe (GOST) lernen ausschließlich am OSZ. Alle 2700 Schüler/-innen besuchen in der Regel höchstens drei Jahre die Schule, eine kurze Zeit, um engagiert an einer strategischen Aufgabe wie der Schulprogrammentwicklung mitzuwirken. Ursprünglich verfolgte die Steuergruppe die von den Schüler(n)/-innen eingebrachte Idee, alle Schüler/-innen zu ihren Vorstellungen über die Schule zu befragen (Befragung Schüler/-innen „Schulprogrammentwicklung“). Dieses wurde auch in mehreren Bildungsgängen durchgeführt und ausgewertet. Die Erkenntnis, dass die Auswertung für alle Schüler/-innen mit einem nicht zu bewältigendem Aufwand verbunden war, veranlasste die Steuergruppe, nach anderen Formen der Beteiligung zu suchen. Einige Schüler/-innen arbeiteten in Arbeitsgruppen der Lehrer/-innen mit bzw. äußerten über die Schulkonferenz ihre Vorschläge.

Präsentation Stärken Schule

Daneben entstanden zwei zeitweilige Arbeitsgruppen von Eltern und Schüler/-innen, die aufgrund der sich bietenden Mitwirkungsmöglichkeiten motiviert waren, an der Schulprogrammarbeit mitzuwirken.

Ein Motivationsschub – von der innovativen Schulentwicklung

Im November 2003 unternahm die erweiterte Steuergruppe gemeinsam mit zehn weiteren Kolleg/-innen und zwei Schülern eine durch das BLK-Projekt „Demokratie lernen & leben“ unterstützte Studienfahrt nach Lübeck, um dort mehr über die Entwicklung von Berufsschulen zu erfahren, die im Rahmen eines Landesprojekts zu eigenverantwortlich handelnden, rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Bildungsunternehmen weiterentwickelt werden sollen (vgl. www.rbz.lernnetz.de).

Besonders beeindruckt war das OSZ von der hohen Eigenständigkeit und Verantwortung der Schulen. Diese Eigenständigkeit zeigt sich besonders bei der Mittelbewirtschaftung, der Personalentwicklung und der Gestaltung der Bildungsangebote. Die souveräne Art und Weise, mit der sich die Lübecker Berufsschulen den neuen Anforderungen an eine zukunftsfähige Berufsausbildung stellen, und das Kennenlernen neuer Möglichkeiten der Partizipation an schulischen Prozessen motivierten das OSZ dazu, sich noch stärker für die eigene Schulentwicklung einzusetzen. Aus diesem Grunde bewarben sie sich im Jahr 2004 für den brandenburgischen Modellversuch „Selbstständige Schule“ („MoSeS“), um Formen des eigenständigen Schulmanagements für ihre Schule zu entwickeln und in der Praxis zu erproben.

Mit Mut neue Strukturen schaffen

Nachdem sich die erweiterte Steuergruppe im Frühjahr 2003 darauf einigte, nur Ziele zu formulieren, die innerhalb von maximal zwei Jahren erreicht werden können, entstand auf dieser Grundlage im Sommer 2003 zunächst das Leitbild des OSZ und im Herbst 2004 der erste Entwurf des Schulprogramms.
Aufgrund der zahlreichen inhaltlichen Überschneidungen wurden die bisher am Schulprogramm arbeitenden Gruppen nach einer Beratung mit Anke Kliewe (LISUM Bbg) von der Steuergruppe umgebildet:
„Beispielsweise gab es eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema „Unterricht“ beschäftigen sollte. Unterricht aber ging alle an. Das konnte nicht nur Thema einer Arbeitsgruppe sein, während die anderen sich um Öffentlichkeitsarbeit oder den außerschulischen Bereich kümmerten“, begründet Ulrich Schulze-Marmeling.
Unter Mitwirkung neuer Arbeitsgruppen entstand ein zweiter Entwurf des
Schulprogramms, der nach der Diskussion und der Konkretisierung am 2.12.2004 zunächst von der Konferenz der Lehrkräfte bestätigt wurde. Auch den Schüler(n)/innen wurde das Schulprogramm vorgestellt. Am 4.1.2005 wurde das Schulprogramm dann von der Schulkonferenz verabschiedet und trat damit in Kraft. (Schulprogramm, beschlossen von der Konferenz der Lehrkräfte am 2.12.2004, beschlossen von der Schulkonferenz am 4.1.2005, http://www.osz2potsdam.de/projekte/sprogramm0405.pdf).
Die für die Erarbeitung des Schulprogramm gesetzten Schwerpunkte sind bis heute

Durch Jahresarbeitspläne wird das Schulprogramm konkret

Idee der Steuergruppe war es das Schulprogramm durch einen „strategischen Fünf-Jahresplan“ zum Leben zu erwecken. Dieser sollte durch die Schuljahresarbeitspläne konkretisiert werden, in denen zugleich Termine, Verantwortlichkeiten und Evaluationsinstrumente benannt sind. Mit den Jahresarbeitsplänen fand das Kollegium sein Instrument, um die Schulentwicklung mit konkreten Aufgaben zu verbinden. (Organigramm Struktur und Kommunikation der Jahresarbeitspläne)

Der erste Schuljahresarbeitsplan wurde für das Schuljahr 2004/2005 aufgestellt. Darin fanden sich auf elf Seiten alle Einzelvorhaben des OSZ für das Schuljahr aufgelistet. Für eine konkrete Umsetzung erwies sich dieser Plan als zu umfangreich und für die Terminvorgaben als zu knapp bemessen. Gleichzeitig konnte dieser Schuljahresarbeitsplan auf der Konferenz der Lehrkräfte mit bis zu 85 Teilnehmer(n)/-innen nicht effektiv und zielgerichtet diskutiert werden.

Nach Beratung durch einen externen Coach, der aus Mitteln des MoSeSProgramms finanziert werden konnte, wurden zwei Konsequenzen gezogen:

  1. Die Diskussion und Beschlussfassung über die Schuljahrsarbeitspläne wurden auf die Ebene der drei Abteilungskonferenzen verlagert, wo jeweils 25-30 Kolleg/-innen effektiv und konkret für ihre Abteilung miteinander beraten können.
  2. Der Schuljahresarbeitsplan für das Schuljahr 2005/2006 konzentriert sich auf das Machbare. Aufgenommen wurden nur sechs Schwerpunkte. Auf der Basis des Schulprogramms wurden davon drei von der Schulleitung vorgegeben: die Durchführung von Mitarbeitergesprächen, die Erstellung einer Schul-CD/DVD für die Verbesserung der Präsentation der Schule und die Neugestaltung der Erstellung von Arbeitsplänen durch die Bildungsgangkonferenzen. Drei weitere Schwerpunkte sollten auf den Abteilungskonferenzen von den Kolleg/-innen festgelegt werden. Infolge guter Koordinierung zwischen Schulleitung, Steuergruppe und Coach gelang es, vergleichbare Vorhaben auf allen drei Abteilungskonferenzen zu beschließen. Für das Schuljahr 2005/2006 waren dies die Erarbeitung von Schüler/-innen- und Schulleitungs-Feed-back-Fragebogen sowie eine attraktivere Gestaltung des Aufnahmetages für die jeweils neuen Auszubildenden und Schüler/-innen. (Schuljahresarbeitsplan 2004/2005 und Schuljahresarbeitsplan 2005/2006)

Im Schuljahr 2004/2005 erarbeiteten auch alle Bildungsgang- und
Fachkonferenzen erstmalig Jahresarbeitspläne. Darin wurden konkrete Arbeitsvorhaben benannt, z.B. wie durch die gemeinsame Arbeit der Lehrer/-innenteams in Lernfeldern und an Projekten der Unterricht in den einzelnen Bildungsgängen entwickelt werden soll. Diese Pläne wurden für das Schuljahr 2005/2006 nach einer einheitlichen Struktur erarbeitet (Struktur der Arbeitspläne der Bildungsgang- und Fachkonferenzen).

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