Sozialtraining „Gewaltfreies Miteinander“ an einer beruflichen Schule (Hessen)
Durchführung bzw. Ablauf (inkl. Verantwortlichkeiten)
Welche Schritte kennzeichnen die Durchführung?
Durchführung
Nach Abschluss der Pilotphase 2005 wurde damit begonnen, das Programm in weiteren Klassen durchzuführen, bis Ende Mai 2006 in insgesamt vier Klassen aus dem Bereich Fachoberschule und Teilzeitberufsschule. Das Projekt ist eine schulische Veranstaltung. Die Teilnahme ist deshalb für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Wer den Tagungsablauf stört, wird nach zwei Abmahnungen in die Parallelklasse verwiesen. Bisher ist allerdings das Interesse der Schülerinnen und Schüler am „Sozialtraining“ groß. Die Mitarbeit ist trotz Lockerheit und Spaß von Ernsthaftigkeit und gegenseitigem Respekt getragen.
Ziele
Der Projekttag soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit bieten, eigene Gefühle im Kontext des Themas zu erkennen und zu benennen sowie über eigene Gewalterfahrungen und Konflikte zu sprechen und diese zu bearbeiten. Besseres gegenseitiges Kennen lernen, ein vertrauensvoller Umgang miteinander, ein Beitrag zum Abbau vorhandener Ängste und Barrieren durch Sensibilisierung für Konfliktsituationen und das Diskutieren von Verhaltensalternativen in solchen Situationen sind weitere Ziele des Projekts.
Ablauf
Das „Sozialtraining“ findet an einem Unterrichtstag zwischen 8.00 und 13.00 Uhr statt.
Bevor die Schülerinnen und Schüler eintreffen wird der Seminarraum, ein größerer Raum, der nicht der Klassenraum sein sollte, von den beiden verantwortlichen Lehrkräften vorbereitet. Ein Stuhlkreis wird gestellt, die erforderlichen Medien wie z.B. ein Videorekorder und Arbeitsmaterialien werden bereitgestellt und auf Vollständigkeit überprüft. Plakate mit den Verhaltensregeln für den Tag werden aufgehängt.
Nach Begrüßung und Vorstellung des Tagesablaufs werden zunächst die Verhaltensregeln (Regeln für den Projekttag) für das Training vorgelesen und besprochen.
Der Projekttag selbst ist in sechs auf einander aufbauenden Abschnitte untergliedert, jeweils mit spezielle thematischen Übungen:
1. Anwärmen und Kennen lernen
2. Gestaltung eines Klassenvertrages (Finden von Klassenregeln für einen achtungsvollen Umgang miteinander)
3. Hinführung und zum Einstieg in das Thema
4. Auseinandersetzung mit eigenen Gewalterfahrungen
5. Übungen zur Körpersprache
6. Auswertung des Projekttages
Am Ende wird auf den möglichen Besuch der AG Jaguar hingewiesen.
Für den Projekttag in der Schulze-Delitzsch-Schule ist ein Drehbuch mit Angaben zur Organisation und zum detaillierten Ablauf des Tages erstellt worden (Ablaufplan Projekttag).
Verantwortlichkeiten
Um die Belastung für einzelne Lehrkräfte nicht zu groß werden zu lassen, sondern damit die Verantwortlichkeit auf möglichst viele Personen verteilt werden kann und weitere Lehrkräfte einbezogen werden können, wurde eine erste schulinterne Lehrerfortbildung durchgeführt. Mit den fortgebildeten Kolleginnen und Kollegen wird nach der „Schneeballmethode“ verfahren. In der ersten Phase setzt eine Lehrkraft der ursprünglichen Projektgruppe mit einer fortgebildeten Lehrkraft das Programm um. In der nächsten Phase wird das Programm von der fortgebildeten Lehrkraft aus Phase 1 und einer neuen Lehrkraft durchgeführt usw. usw.