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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Geschlechter-Demokratie

Materialien

Gender und demokratische Schule

Geschlechter-Demokratie

Der Begriff der Geschlechterdemokratie "zielt auf die Herstellung demokratischer Verhältnisse zwischen Frauen und Männern und ist das aktuelle Leitbild der Frauen- und Geschlechterpolitik" (POLIS, Hoppe 2004: 5). Frauen wie Männer sollen gleiche Möglichkeiten, Chancen etc. erhalten. Dabei kommt es auch zu Diskussionen um strategische Ungleichbehandlung, beispielsweise durch Quotenregelungen, um das Ziel von Chancengleichheit zu erreichen. Die Frage, was Geschlechterdemokratie konkret bedeutet ist vergleichbar komplex, wie die Frage, was Demokratie konkret bedeutet. Als Leitbild soll es die Diskussion darüber ermöglichen und anstoßen.

Gender Mainstreaming

Ein Prinzip, dass Geschlechterdemokratie befördern möchte, ist Gender Mainstreaming. Dieses Prinzip besagt, dass sämtliche politische Entscheidungen daraufhin geprüft werden sollen, ob sie zur Chancengleichheit von Frauen und Männern beitragen. „Die Geschlechterperspektive soll also den Organisationsalltag – auch den von Schule – umstrukturieren, sie soll insbesondere auch subtil wirkende Diskriminierungsmuster abstellen und zum Abbau von Geschlechterstereotypen beitragen, um so die Leistungs- und Teilhabepotentiale beider Geschlechter zu erweitern" (POLIS, Hoppe 2004: 6). Kurz: Es geht darum, den gesellschaftlichen und politischen Mainstream um die Gender-Perspektive zu bereichern. Übrigens sind alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union auf Grundlage des Amsterdamer Vertrages zu einer aktiven Gleichstellungspolitik nach dem Prinzip des Gender Mainstreaming verpflichtet.
Gender Mainstreaming ist dabei ein Instrumentarium, "das relativ einfach anwendbar ist – und doch komplexe Auswirkungen haben kann" (Voigt-Kehlenbeck 2004:24). Dazu ist es aber notwendig, die Ausgangssituation genau zu klären, eine Ist-Analyse durchzuführen. Einrichtungen wie Schulen oder Schulbehörden müssen bereit sein, ihre Arbeit unter Genderaspekten transparent werden zu lassen. Nur dann kann es sich als Werkzeug entfalten, das zur Veränderung von Werten und Normen beitragen kann.

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