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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Literatur-Tipps

Materialien

Gender und demokratische Schule

Literatur-Tipps

Burbach, Christiane & Schlottau, Heike (Hg.) (2001): Abenteuer Fairness. Ein Arbeitsbuch zum Gender-Training. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.

Dieses Arbeitsbuch richtet sich an Personen, die selbst Gender-Kurse durchführen oder Gender-Aspekte in ihre Bildungsarbeit oder Organisationsentwicklung einbringen wollen. Es arbeitet nach der Maxime, die Zusammenarbeit zwischen Frauen und Männern zu verbessern. Um einen Prozess der Reflexion und des Lernens in Gang zu setzen, werden im Hauptteil des Buches zahlreiche methodische Bausteine für Gender-Trainings vorgestellt, die sich vielfach auch an Jugendliche als Zielgruppe richten. Eingebettet ist das Kapitel in Abschnitte, die den gesellschaftlichen Ist-Zustand beschreiben, Bedingungen und Prinzipien von Gender-Trainings erörtern, Erfahrungen, Konsequenzen und Wirkungen von Trainings reflektieren und Theorien der Geschlechterforschung vorstellen.

Faulstich-Wieland, Hannelore, Weber, Martina & Willems, Katharina (2004): Doing Gender im Schulalltag. Empirische Studien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und schulischen Interaktionen. Juventa Verlag, Weinheim, München.

Dieses Buch ist eine Studie zur Geschlechter-Sozialisation an Schulen, die herausarbeitet, dass Jugendliche in bezug auf die Reproduktion von Geschlechterrollen über erhebliche Variationen in der Interaktion verfügen. Aus den Forschungsergebnissen werden Konsequenzen für die Pädagogik abgeleitet und am Beispiel der Raumgestaltung verdeutlicht.

Glaser, Edith, Klika, Dorle & Prengel, Annedore (Hg.) (2004): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn/Obb.

Ein Handbuch, dass umfassend über den Entwicklungsstand der erziehungswissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung informiert und theoretische, empirische und praxisbezogene Zugänge zu Gender-Themen eröffnet.

Güting, Damaris (2004): Soziale Konstruktion von Geschlecht im Unterricht. Ethnographische Analysen alltäglicher Inszenierungspraktiken. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn/Obb.

Güting stellt Vorgehen und Ergebnisse ihrer Untersuchung von drei Schulklassen zwischen dem siebten und dem zehnten Jahrgang vor. In Anlehnung an die Ethnomethodologie untersucht sie, wie Schüler/-innen selbst Geschlecht inszenieren. Die Studie leistet einen Beitrag zur Erforschung von Geschlecht im Unterricht und zur Peergroup-Sozialisation.

Hoppe, Heidrun, Kampshoff, Marita & Nyssen, Elke (Hg.) (2001): Geschlechterperspektive in der Fachdidaktik. Beltz Verlag, Weinheim, Basel.

Hier wird ein Überblick zu Entwicklung und Stand des Geschlechterdiskurses in ausgewählten Fachdidaktiken gegeben: Katholische, evangelische Religionslehre, Geschichte, grundschulspezifische Deutschdidaktik, Sachunterricht und Sozialwissenschaften, Englisch, Mathematik, Sport, Arbeitslehre und berufsorientierende Bildung, Medienpädagogik und -erziehung, Sexualpädagogik.

Koch-Priewe, Barbara (Hg.) (2002): Schulprogramme zur Mädchen- und Jungenförderung. Die geschlechterbewusste Schule. Beltz Verlag, Weinheim, Basel.

In diesem Buch geht es um die Frage, ob und wie das Gender-Thema Eingang in die Formulierungen von Schulprogrammen der Einzelschulen finden soll. Die Autor/-innen geben Erfahrungsberichte aus der konkreten Schulprogrammarbeit und verknüpfen diese mit der Theorie der Schulentwicklung, Ergebnissen der Schulentwicklungsforschung und pädagogischer Geschlechterforschung.

Kroll, Karin (2001): Die unsichtbare Schülerin. Kommunikation zwischen den Geschlechtern im Politikunterricht. Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts.

Das Buch beschreibt eine politikdidaktische, qualitative Untersuchung von weiblichen Kommunikations- und Interaktionsformen. Die Autorin zeigt die Schwierigkeit auf, dass es noch kaum brauchbare Instrumentarien, Theorien und Methoden zur Untersuchung von Geschlechterdifferenz im schulischen Kontext gibt. Dennoch entwickelt sie im ersten Teil eine theoretische Basis für das Verstehen, Analysieren und Interpretieren der Kommunikation von Mädchen im Politikunterricht. Dabei gibt sie einen ausführlichen Überblick über Theorien zum vermeintlichen weiblichen Anderssein. Der zweite, empirische Teil stellt Daten aus dem Politikunterricht und deren Analyse vor und gibt erste Hinweise auf Ursachen und Folgen geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen bei Lernenden und Lehrenden.

Möller, Kurt (Hg.) (1997): Nur Macher und Machos? Geschlechtsreflektierende Jungen- und Männerarbeit. Juventa Verlag, Weinheim, München.

Der erste Teil des Sammelbandes gibt einen Überblick zum Forschungsstand zu Männlichkeit und männlicher Sozialisation aus dem Blickwinkel verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen und stellt die hierzulande meistrezipierten grundlegenden Konzepte der Jungenarbeit aus der Sicht ihrer Vertreter/-innen vor. Diese Gegenüberstellung theoretischer Konzepte ist ebenso kontrovers angelegt wie der folgende umfangreichere und praxisorientierte Teil. Hier liegt der Fokus auf sozialer und pädagogischer Arbeit mit Jungen und Männern. Besonderes Augenmerk wird auf die Problemfelder Sexualität und Gewalt gelegt.

Plebuch-Tiefenbach, Lore & Wagenhoff, Mechthild (2004): Das Geschlechterverhältnis demokratisieren. In: Pädagogik, Heft 7-8, S. 70-74.

Die Autorinnen, Frauenbeauftragte für Lehrkräfte im Schulamt Hessen, bringen die Begriffe Gender Mainstreaming, Genderkompetenz und Gendertraining auf den Punkt. Ihr Ziel ist es, Geschlechterdemokratie als Querschnittsaufgabe in allen Schulprogrammen Hessens zu verankern. Den dafür notwendigen Rahmen beschreiben sie in ihrem Artikel. Ferner stellen sie das Praxisbeispiel der Bettinaschule vor (siehe Link-Tipps). Kurz, interessant, relevant!

POLIS. Report der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung. Heft 2/2004: Hoppe, Heidrun: Politische Bildung und die Vision(en) der Geschlechterdemokratie. S. 5-8.

Ein Artikel über die Geschlechterperspektive in Politik und Schule – was es heißt und welche Konsequenzen es mit sich bringt.

Rauw, Regina: Geschlechtsbezogene Pädagogik als Impuls zur politischen Partizipation. S. 22-23.

Rauw stellt geschlechtsbezogene Pädagogik als ein gesellschaftskritisches und politisches Konzept dar. Die Autorin ist Mitarbeiterin an der Heimvolksschule „Alten Molkerei Frille" und formuliert in diesem Artikel als Ziel geschlechtsbezogener Pädagogik die Überwindung von Geschlechterdualismus und Hierarchie.

Richter, Dagmar: Politisches Lernen im Labyrinth von Männlichkeits- und Weiblichkeitskonstruktionen. S. 9-12.

Richter legt eine kurze, theoriebasierte Erörterung zur Konstruktion der Geschlechter vor. Somit leistet der Artikel eine prägnante Übersicht.

Stürzer, Monika, Roisch, Henrike, Hunze, Annette & Cornelißen, Waltraud (2003): Geschlechterverhältnisse in der Schule. Leske + Budrich, Opladen.

Dieser in der Reihe ‚Gender’ des Deutschen Jugendinstituts erschienene Band ist eine Bestandsaufnahme von Forschungsergebnissen (und -lücken) zur Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in der Schule. Folgende Fragen sind zentral: Wie sind Geschlechterkonstruktionen in die Organisationsstruktur von Schule eingelassen und welche Konstellationen ergeben sich daraus für die Lehrkräfte? Ob und inwiefern vermitteln Schulbücher Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder? Es werden Daten zu schulischen Leistungen und Interessen von Mädchen und Jungen ausgewertet, ferner zu Unterrichtsformen und schulischer Interaktion. Die Debatte um Mono- und Koedukation sowie reflexive Koedukation wird zusammengefasst und Studien ausgewertet, die sich dem Zugang von Mädchen und Jungen zu neuen Medien in der Schule widmen. Das Buch zeigt, wo und wie sich Benachteiligungen verringert haben und wo die verbleibenden Restriktionen für Jungen und Mädchen zu suchen sind.

Thies, Wiltrud & Röhner, Charlotte (2000): Erziehungsziel Geschlechterdemokratie. Interaktionsstudie über Reformansätze im Unterricht. Juventa Verlag, Weinheim, München.

Die Autorinnen beleuchten in fünf Teilstudien die Facetten der Geschlechterverhältnisse, die in der Interaktion von Lehrkräften mit Schüler/-innen sichtbar werden. Sie gehen dabei der Frage nach ob reformpädagogische Ansätze die Geschlechterfrage berücksichtigen und inwiefern sie bei der Gestaltung der Schulwirklichkeit integriert werden. Die Teilstudien sind bezogen auf die Fragen, worüber Mädchen und Jungen schreiben, wie ihr Kommunikationsverhalten im Morgenkreis gestaltet ist, ob das Geschlecht der Lehrkraft die Interaktion mit den Schüler/-innen beeinflusst – hier kommen sie zu dem verblüffenden Ergebnis, dass es irrelevant ist! –, welche Bedeutungen die Unterschiede für Mädchen und Jungen haben könnten und ob es geschlechtsspezifische Zugangs- und Umgangsweisen im Werkunterricht gibt. Aus manchen Beobachtungen lassen sich auch Vorschläge für die Praxis ableiten.

Voigt-Kehlenbeck, Corinna (2004) Erfahrungen aus Weiterbildungen von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen von Gender Mainstreaming und Konsequenzen für die Umsetzung von Gender Mainstreaming in die Kinder- und Jugendhilfe.

Expertise für das Projekt: Gender Mainstreaming in der Kinder- und Jugendhilfe.

Die Autorin untersucht Trends und Tendenzen der Anwendung von Gender Mainstreaming vor allem in der Kinder- und Jugendhilfe und zieht daraus Schlussfolgerungen. Sie stellt beispielsweise heraus, dass bislang die Implementierung des Gender Mainstreaming vernachlässigt wird und es tendenziell als diffuser Begriff mit geschlechterbezogener Pädagogik verwoben wird. Als Konsequenz fordert sie, Gender Mainstremaing als einen Prozess zu begreifen, der professionell begleitet werden muss.

Auch unter: www.dji.de/kjhgender/expertise_29104.pdf

Wochenschau-Themenheft Sek I „Frauenrollen – Männerrollen" Nr. 5, 1999.

Arbeitsheft für den Unterricht in abwechslungsreichem Layout mit Arbeitshilfen und -vorschlägen. Es behandelt die Themen Frauen- und Männerbilder, Rollenverteilung in Familie und Schule, Gleichberechtigung in Beruf und Politik.

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