Gender und demokratische Schule
Qualitätssicherung
Gender Mainstreaming ist weniger als eigenständiges Programm zu verstehen. Vielmehr ist es eine Vertiefung jedweden Themas. Es wird im BLK-Programm als wesentlicher Bestandteil von Qualitäts- und Schulentwicklung begriffen, ein Bestandteil, der auch dem Anspruch eines partizipativen Miteinanders in schulischen Institutionen gerecht wird. So sind es denn vielfach geschlechtsspezifische Zuschreibungen, die die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten von Jungen, Mädchen, Pädagog/-innen, Schulleiter/-innen usw. einschränken. Aber nur im Entwickeln der eigenen, individuellen Fähigkeiten können Schüler/-innen befähigt werden, ihre bürgerschaftliche Rolle kennen zu lernen und ausfüllen zu können. Jungen und Mädchen muss während schulischer Lern- und Interaktionsprozesse gleichermaßen dazu die Möglichkeit gegeben werden. Beharren die Lehrenden auf traditionellen Rollenmustern, enthalten sie den Lernenden entscheidende Entwicklungs- und Erfahrungsmöglichkeiten vor (vgl. Kroll 2001: 257).
Die Anwendung von Gender Mainstreaming auf schulische Institutionen sollte konsequent sämtliche Bereiche umfassen. "Dabei werden alle für die pädagogischen Prozesse relevanten Faktoren auf ihren Zusammenhang mit der Konstruktion von Geschlecht bewusst wahrgenommen und einbezogen" (POLIS, Rauw 2004: 22): die beteiligten Personen, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Inhalte von pädagogischen Prozessen, sowie Methodik und Didaktik, die zu ihrer Vermittlung angewendet werden, aber auch Rahmenbedingungen von Bildung, wie die Raumgestaltung oder Zugang zu Bildungsressourcen. Eine erfolgreiche Schulentwicklung in diesem Sinne muss auch entsprechende Kriterien für die Qualitätsmessung entwickeln.