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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Mediation

Materialien

Mediation und demokratische Schulkultur

Mediation

Was ist Mediation? Was sind ihre Ursprünge?
Mediation ist ein Verfahren der konstruktiven Konfliktbearbeitung bei der eine dritte, überparteiliche Person (oder Personen) zwischen den Konfliktparteien vermittelt. Grundsätze sind dabei eine nicht wertende, überparteiliche Haltung und der Verzicht auf Lösungsvorschläge seitens der Mediator/-innen. Dieses Verfahren wurde aufbauend auf Ideen der humanistischen Psychologie insbesondere in den 80er Jahren in den USA und anderen angelsächsischen Ländern entwickelt, um pragmatisch mit zunehmenden Konflikten umzugehen und sie damit schneller und ressourcenschonender zu regeln. Heute findet Mediation in vielen Feldern der Gesellschaft ihre Anwendung, sei es bei Konflikten innerhalb von Familien (Scheidung), in Betrieben, in der Nachbarschaft oder in der Schule.
Konflikte, die durch Gerichte oder Schiedspersonen oder Autoritäten gelöst werden, haben stets den Nachteil, dass die Konfliktbeteiligten nicht unmittelbar in die Bearbeitung des Konflikts und in die Lösungssuche mit eingebunden sind. Bei der herkömmlichen Konfliktbearbeitung machen sich Außenstehende ein Bild meist auf Grund bestimmter äußerer Fakten und in der Regel ohne zu verstehen, was die Hintergründe dieses Konflikts sind, also was die „inneren“ Motive der Beteiligten sind. In der Mediation wird versucht durch die Erhellung des Konflikts – ein ganz wesentlicher Punkt der Mediation – die Motive, die dahinter liegenden Begründungen und die Art des Konfliktaustrags zu erschließen. Ziel ist es, dass den Beteiligten wechselseitig klar wird, wie es zu dem Konflikt kommen konnte. Erst wenn der Konflikt ausführlich erhellt wurde, kann die Erarbeitung von Lösungen erfolgen.

Die Lösungen wiederum werden von den Mediatoren nicht vorgegeben, sondern durch die Konfliktbeteiligten erarbeitet. Sie werden aufgefordert, kreative Lösungsideen zu entwickeln und Wege aufzuzeigen, wie diese umgesetzt werden können.

Die Schritte im Mediationsverfahren sind dabei die folgenden:

Grundlage des Verfahrens und seiner Schrittfolge ist eine grundsätzliche Haltung, die in der aktiven Beteiligung der Betroffenen, also der Partizipation, besteht. Bei Mediation geht es nicht um schnelle Lösungen, es ist vielmehr ein Verfahren der Entschleunigung. Das heißt: Zunächst wird viel Zeit investiert um den Konflikt zu verstehen, erst dann wird versucht, Lösungen dafür zu finden. Aber da diese Lösungen in der Regel dauerhaft und damit nachhaltig sind, sparen sie später viel Zeit ein. Das ist der präventive Aspekt in der Mediation. Dieser Grundgedanke der Mediation erscheint zwar recht einfach, ist in der Praxis allerdings wesentlich schwieriger zu realisieren. Denn diese neue Haltung in der Lösung von Konflikten ist nicht automatisch da, sondern sie muss über einen längeren Zeitraum erlernt werden.

 

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