Diese Seite wird nicht mehr aktualisiert

BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Oral History - erzählte Geschichte - am Beispiel „Prora-mehr als nur ein schöner Strand. 1933 bis 1946“ (Mecklenburg-Vorpommern)

Materialien

Oral History - erzählte Geschichte - am Beispiel „Prora-mehr als nur ein schöner Strand. 1933 bis 1946“ (Mecklenburg-Vorpommern)

Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium

Inhalt dieses Bausteins

Kurzbeschreibung des Ansatzes:

„Meine Gemeinde in Zeiten der Diktaturen. Oral History - erzählte Geschichte“ - unter diesem Motto werden im Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Projektkurse in der Oberstufe gestaltet, in denen SchülerInnen gemeinsam mit externen Partnern die jüngere Regionalgeschichte erforschen. Die Ergebnisse werden in Form von hochwertigen Produkten der regionalen Öffentlichkeit und anderen Schulen zur Verfügung gestellt.

Seit 2001 beschäftigen sich Schüler-Innen in dieser Form des forschenden Projektunterrichts im Kontext der so genannten „erzählten Geschichte“ (Oral History) mit der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR. Sie interviewen Zeitzeugen, arbeiten in Archiven und kooperieren dabei mit verschiedenen Partnern und Experten, u.a. einem regionalen Historiker und dem Prora-Zentrum e.V.

Ausstellungstafel 4: "Prora - ein kleiner Ort für große Pläne"

Die SchülerInnen gestalten die langfristig angelegten Projekte aktiv mit und werden selbst zu Forscherinnen und Forschern, die den gesamten Prozess von der Materialsammlung, über die Verdichtung und Aufbereitung bis zur Präsentation in unterschiedlichen Formen und Produktentwicklung aktiv bearbeiten.

Exemplarisch illustriert wird dieses Vorgehen in diesem Praxisbaustein anhand des Projektkurses „Prora - mehr als nur ein schöner Strand“. In Kooperation mit dem Prora-Zentrum e.V. entstanden eine Wanderausstellung sowie ein Zeitzeugenfilm zur Geschichte des ehemaligen Kraft-durch-Freude Bades, eine der größten architektonischen Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus.

In ähnlicher Weise wurden in anderen Projektkursen zwei Bücher erstellt: „Schicksale. Erlebnisberichte von Vertriebenen und Flüchtlingen“, in dem von den SchülerInnen die Erfahrungen von Flüchtlingen und Vertriebenen während der Nazizeit aufbereitet wurden, und „Im Namen der Rose“, das ebenfalls auf Grundlage von Zeitzeugenbefragungen die groß angelegte Enteignung von Hoteliers auf der Insel Rügen im Frühjahr 1953 thematisiert, die so genannte „Aktion Rose“.

Die Methode der Oral History ermöglicht die Beschäftigung mit lebendiger Geschichte. Die enge Kooperation mit regionalen Partnern und die aktive Vermittlung der Ergebnisse in andere Schulen, vor allem aber auch in die Region führen zu einer hohen Anerkennung der eigenen Arbeit sowie zu einer Öffnung der Schule nach innen wie nach außen.

top

05.09.2006
Jana Romanski, Susanna Misgajski

Schlagworte: Geschichtsprojekte, Partizipation in der Gemeinde, Projektlernen, Werte- und Moralentwicklung