Schülerrat und Schülervollversammlung als Meilensteine auf dem Weg zum Schülerforum (Sachsen-Anhalt)
Zwischenbilanz
Welche Erfahrungen liegen bisher vor? Welche Folgen haben sich ergeben?
Erfolge und Grenzen unserer Vorhaben
Die Eigenständigkeit des SR wächst ständig, weil Erfahrungen an jüngere Schülerinnen und Schüler, die später selbst im SR tätig werden sollen, weiter vermittelt werden. Dabei ist uns allen klar, dass die Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer speziellen Förderbedürfnisse nur begrenzt verbesserungsfähig ist. Eine Reihe von Schülerinnen und Schülern scheut sich noch oft, frei zu sprechen und Verantwortung zu übernehmen. Dies ist häufig bei den Jüngsten zu erkennen, die oft noch sehr viel Zuspruch benötigen.
Ob wir unsere Ziele erreicht haben, messen wir daran, dass
- die SR-Vorsitzende bzw. der SR-Vorsitzende die Leitung der SR-Sitzungen übernimmt und selbständig arbeitet und
- der SR in steter Steigerung auch die Verantwortung für die Leitung der SVV, für die Vorbereitung von Festen und Feiern, sowie für von Schülerinnen und Schülern spontan angedachte Projekte (wie Tanzgruppen, Schülerzeitung, PC-Kurse u. v. m.) übernimmt.
Die Projektleitung am LISA unterstützt uns mit Rat und Tat bei unserer Arbeit. Wir konnten bislang gute Fortschritte bei der Arbeit mit dem SR erreichen. Durch das jährlich stattfindende SR-Training sind unsere Schülerinnen und Schüler selbstbewusster, selbstsicherer und verantwortungsbewusster geworden. Bewiesen haben sie es durch Eigeninitiativen und Engagement bei der Organisation und Durchführung z. B. folgender Veranstaltungen:
- Neptunfest 2004 und 2005 und Vorbereitung des Neptunfestes 2006
- Benefizveranstaltung (2005) für die Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien
- Vorbereitung des Hoffestes 2006 (Hoffestorganisation)
Die SVV wird von den Schülerinnen und Schülern seit Januar 2006 selbst eröffnet, Ehrungen werden vorgenommen und besondere Leistungen gewürdigt und Urkunden von ihnen selbst überreicht. In den SR-Sitzungen werden derartige Aktivitäten vorbereitet. Dem Schulleiter wird das Wort erteilt. Er ist Gast und nicht mehr durchführende Person. Was Partizipation und eigenverantwortliche Gestaltung von Sitzungen anbelangt, so sind wir mit der SVV schon weiter gekommen als im SR.
Lehren und Lernen der Professionellen
Im Unterricht wird weiterhin Wert gelegt auf selbstbewusstes Auftreten auf immer höherem Niveau. Schülerinnen und Schüler sprechen im Unterricht über Dinge, die in den SR-Sitzungen vorbereitet wurden. Jeder hat hier die Möglichkeit, offen Stellung zu beziehen. Lehrkräfte schränken ihre Unterstützungsleistungen für die Schülerinnen und Schüler allmählich ein, ein Grundmaß an Anleitung wird aber dauerhaft gewährleistet bleiben müssen.
Für manche Kolleginnen und Kollegen sind unsere Ansätze noch etwas ungewohnt. Ihnen ist kaum verständlich, warum Schülerinnen und Schüler im Unterricht und Schulleben ein derart hohes Maß an Mitspracherechten haben sollen. Ihr traditionelles Rollenverständnis macht es ihnen manchmal noch schwer, sich zugunsten der Aktivität der Schülerinnen und Schüler zurückzunehmen.
Durch die vielfältigen Unterstützungsleistungen im Rahmen der Mitarbeit im BLK-Programm „Demokratie lernen & leben“ haben wir seit 2003 große Unterstützung bei unserer professionellen Weiterentwicklung erfahren.
Fazit
Die Salzmannschule in Magdeburg, jetzt Basisschule im regionalen Förderzentrum Magdeburg-Mitte, wird sich auch über die zeitlichen Grenzen des BLK-Programms hinaus weiter engagiert um das Lernen und Leben von Demokratie in der Schule bemühen. Die bisherigen Erfolge bei der Bildung und Erziehung unserer Kinder bestärken den eingeschlagenen Weg. Unabhängig davon gibt es noch eine Vielzahl an zu bewältigenden Aufgaben.