Sozialpraktikum in Eberswalde: Dialog zwischen Jung und Alt (Brandenburg)
Qualitätsweiterentwicklung
Anhand welcher Merkmale lässt sich der Erfolg erkennen?
„Inzwischen kommen auch Senior/-innen aus der Stadt Eberswalde auf Schulvertreter/-innen zu und bieten ihre Mitarbeit in dem „Generationstreff’ an, weil sie von dieser - wie es dann heißt - ‚interessanten Begegnung’ gehört hätten. Durch dieses Praktikum wurden unsere Schüler/-innen von einer Gruppe von Menschen bereichert, über die wir als Schule sonst auch nicht viel nachdenken“, Roger Fräßdorf, Lehrer.
Die Auswertung des „Generationstreffs“
Zur Evaluation des Projektes dienten die vier Zusatzfragen des Fragebogens, die alle Schüler/-innen beantworteten:
- Mit welchen Erwartungen bin ich in das Praktikum gegangen?
- Wie habe ich mich während des Praktikums gefühlt und welche wichtigen Erfahrungen habe ich gemacht?
- Haben sich die Erwartungen durch das Praktikum bestätigt? Wie sehe ich Senior/-innen, nachdem ich das Praktikum absolviert habe?
- Welche Hinweise und Vorschläge habe ich an das Folgepraktikum?
Auf der Grundlage der Antworten wurde für jedes Praktikumsjahr eine systematische Auswertung des „Generationstreffs“ in der Fachgruppe LER durchgeführt und dem Lenkungsteam der Schule berichtet. Dabei standen zwei Fragen im Mittelpunkt: Was kann so bleiben? Was muss verändert, nachgebessert werden?
Im Jahr 2006 wurden ebenfalls die Senioreneinrichtungen mit einem Evaluationsbogen um eine Auswertung des Praktikums gebeten. Gefragt wurden sie, was gut und was nicht so gut gelaufen ist, welche Veränderungen sie vornehmen würden, ob sie bereit sind, bei einem neuen Durchgang wieder mit der Schule zusammen zu arbeiten und ob sie die gleiche Zahl von Schüler(n)/-innen wieder aufnehmen würden. Neben einer großen Zufriedenheit über die Vorbereitung und Durchführung des Praktikums wurden dabei die Vorschläge geäußert,
- die Schüler/-innen selbst den Senior oder die Seniorin auswählen zu lassen, mit dem oder der sie in Kontakt treten wollen sowie
- die Schüler/-innen einen Zwischenbericht über das Praktikum nach der Hälfte der Zeit schreiben zu lassen, um auf dieser Grundlage Veränderungen vornehmen zu können.
Anzeichen für das Erreichen der angestrebten Ziele
Mit Start des „Generationstreffs“ im Schuljahr 2004/2005 setzte sich die Goethe-Oberschule drei Ziele. Die bisherigen beiden Sozialpraktika dienten dazu, diese zu erreichen.
- Ziel: Akzeptanz von Anderssein
„Die Fähigkeit zur Toleranz gegenüber alten, kranken und behinderten Menschen hat sich bei den Jugendlichen weiterentwickelt. Ich merke das daran, wie viel offener sich die Schüler/-innen heute bestimmten Themen gegenüber verhalten und dass sie sich seltener über Andere lustig machen oder hämisch äußern“, Gudrun Wischenkowa, LER-Lehrerin. - Ziel: Schüler/-innen weitere Ansprechpartner/-innen vermitteln
Viele Schüler/-innen halten weiter Kontakt zu ihrer Seniorin oder ihrem Senior und beteiligen sich an weiterführenden Projekten im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit dem Stadtseniorenbeirat. - Ziel: Öffnung der Schule
Durch den „Generationstreff“ wurde ein Teil des LER-Unterrichts in der 8. Klasse an einen Praxisort verlagert. Dies wurde von den Kolleg/-innen der anderen Fächer mit Interesse verfolgt. Vor allem die Reaktion der Schüler/-innen motivierte sie, auch für ihre Fächer nach Öffnungen und Kooperationen zu suchen.
Inzwischen wurde der Kooperationsvertrag mit dem Stadtseniorenbeirat unterzeichnet. Auch er dient der Öffnung der Schule für andere Lernorte und der Einbeziehung der Kompetenzen von Dritten - in diesem Fall von Senior/-innen mit ihren historischen Kenntnissen und Lebenserfahrungen - in den Unterricht.