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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Zwischenbilanz

Materialien

Zivilgesellschaftliches Engagement bei Berufsschülern durch Kooperation mit außerunterrichtlichen Partnern (Mecklenburg-Vorpommern)

Zwischenbilanz

Welche Erfahrungen liegen bisher vor? Welche Folgen haben sich ergeben?

Service-Learning-Projekte wurden zu Beginn des Modellversuches 2002 bereits seit drei Jahren im Bereich Holztechnik der Beruflichen Schule Bautechnik Rostock durchgeführt. Insgesamt sind es seit Beginn der Projekte Ende der 90er Jahre nun bereits 11 Projekte. Dem wichtigen Ziel, dass die Jugendlichen eigene Ziel- und Wertvorstellungen entwickeln sowie Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Lebensweisen, Kulturen und Standpunkten zeigen, sind wir näher gekommen. Während der Projektarbeit war ein gegenseitig achtendes und offenes Miteinander zwischen den deutschen, lettischen sowie russischen Jugendlichen ständig vorhanden. Gespräche mit einzelnen Jugendlichen lassen vermuten, dass wir auch nachhaltige Wirkungen bei unseren Auszubildenden und Schülern hinsichtlich der Vermittlung bestimmter Wertvorstellungen erreicht haben. Während der Projekte brachten Schüler zum Ausdruck, dass Kriege in keinem Fall als Mittel zur Lösung von Konflikten angesehen werden können. Mehrere Auszubildende sind inzwischen Mitglied des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge geworden. Ca. 20% der Schüler einer jeden Projektgruppe treten nach Durchführung des Projektes bei. Für die Kooperationen mit dem VDK gelten längst die „kurzen Wege“. Die Zusammenarbeit ist unkompliziert, da sich die Beteiligten kennen. Sie wird vom VDK gewürdigt (Urkunde).

Die Sprachkompetenzen der Teilnehmer werden überdurchschnittlich gefordert und damit gefördert (Englischkenntnisse). Mehrsprachige Teilnehmer (hier: bereits eingebürgerte Russlanddeutsche) gewinnen durch ihre Sprachfähigkeiten an sozialem Ansehen.

Es scheint uns gelungen die Methode des Service-Learning an unserer Schule in mehreren Bereichen zu verankern. Denn durch die Auswertungen der Projekte im Lehrerkollegium, in Fachgruppen und mit den beteiligten Auszubildenden erkannten immer mehr Lehrer auch anderer Schulbereiche die Vorteile dieses methodischen Vorgehens als eine besonders geeignete Variante des handlungsorientierten Unterrichts. Bereits im Folgejahr des Modellversuchsstarts ist dieser Gedanke des Service-Learning auf den Bereich Farbe- und Raumgestaltung der Schule „übergesprungen“.

Aus diesem Bereich beteiligen sich die Lehrer mit einzelnen Klassen des 2. und 3. Lehrjahres gemeinsam mit der Evangelischen Akademie in Rostock an einem anderen bundesweiten Projekt des Service Learning. Die Evangelische Akademie ist durch die erfolgreiche Arbeit unserer Maler-Lehrer bei der Durchführung solcher Projekte entscheidend durch unsere Schule motiviert worden, so einen Modellversuch des Service Learning ins Leben zu rufen. Dazu gibt es eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Evangelischen Akademie und unserer Schule, die am 15.11.2005 unterzeichnet wurde (Kooperationsvereinbarung Ev. Akademie). Auch die Maler-Lehrerinnen und -Lehrer führten mit ihren Auszubildenden solche Projekte gemeinsam mit der Marienkirche in Rostock durch.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Leisten von gesellschaftlich-nützlicher Arbeit als Lehr-/Lernmethode ausgehend vom Holzbereich über den Malerbereich nun auch die Hochbauabteilung erreicht hat. Lehrer und Auszubildende dieser Fachabteilung führen nun Service-Learning-Projekte mit Maurer-Lehrlingen an der Marienkirche in Rostock durch.

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