Schüler/-innenvertretung
Inhalt dieses Bausteins
Klassiker sind eine eigentümliche Spezies: von einer Mehrheit öffentlich anerkannt, aber meist nur von einer Minderheit wirklich geschätzt. Das gilt auch für den Klassiker unter den Formen demokratischer Mitbestimmung von Schüler/-innen in deutschen Schulen: die Schüler/-innenvertretung (SV). So ist die SV auf der einen Seite eine seit langem etablierte und gesetzlich verankerte Form demokratischer Beteiligung von Schüler/-innen, die an allen Schulen Deutschlands vorhanden ist und deren Bestand kaum jemand grundlegend in Frage stellt. Auf der anderen Seite jedoch werden die demokratischen Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten, die sie bietet, in nur wenigen Fällen tatsächlich umfassend realisiert.
Nichtsdestotrotz stellt die Einrichtung der Schüler/-innenvertretung eine grundlegende Errungenschaft der Mitwirkung von Schüler/-innen an der demokratischen Gestaltung von Schule dar. Auch wenn diese repräsentativ-demokratische Form der Schüler/-innenbeteiligung heutzutage manch Einem als ein altes, etwas angerostetes Eisen erscheinen mag, das im Glanz der jüngeren, verstärkt basisdemokratisch ausgerichteten Konzeptionen von Schülerbeteiligung in Unterricht und Schulleben verblasst, sollte sie nicht als demokratiepädagogisches Alteisen abgetan werden. Vielmehr ergibt sich die Herausforderung, die klassischen Ausformungen der SV-Arbeit, die, wie viele Studien zeigen, nicht immer erfolgreich waren, zu reformieren und weiterzuentwickeln.
In dieser Perspektive finden Sie in diesem Baustein eine kurze Darstellung der:
- Entwicklung und allgemeinen Ziele von Schüler/-innenvertretungsarbeit (Kapitel 1),
- Aufgaben von Schüler/-innenvertertungen (Kapitel 2),
- aktuellen Herausforderungen (Kapitel 3),
- Strategien zur Stärkung von SVen (Kapitel 4) und
- Perspektiven der Erweiterung von Schüler/-innenbeteiligung (Kapitel 5).
10.01.2006
Angelika Eikel, Tobias Diemer
Schlagworte: Partizipation, SV-Arbeit