Das Schulparlament (Rheinland-Pfalz)
Förderliche und hinderliche Bedingungen
Was war - rückblickend - förderlich und was hinderlich?
Förderliche Bedingungen:
Als förderlich haben sich verschiedene Bedingungen erwiesen:
- ein aktiver Schulelternbeirat, der das Schulparlament als eine neue und wichtige Form der Partizipation in der Schule und als wesentliches Qualitätskriterium einer „guten“ Schule ansieht.
- eine Schulleitung, die eine demokratische Schulkultur ernst nimmt und einem demokratischen Prozedere für die drei Gruppen aufgeschlossen gegenüberstand und -steht. So wurde und wird ein entsprechender Raum für Mitsprache geschaffen. Die persönliche Präsenz des Schulleiters bei den Parlamentssitzungen ist äußeres Zeichen der inneren Bereitschaft und Motivation, sich für die Partizipation im Schulalltag stark zu machen.
- Darüber hinaus ist die Teilnahme der IGS am BLK-Modellprogramm „Demokratie lernen & leben“ ein wichtiger Impuls gewesen, denn dadurch wurden viele vorhandene Ansätze gebündelt, externe Anstöße gegeben und Aktivierungspotenzial freigesetzt.
- So wurde durch das BLK-Programm die SV-Arbeit - angeregt und gefördert in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen - qualitativ und quantitativ wesentlich verbessert.
- Die Bedeutung der Verbindungslehrer wurde aufgewertet und ihr Betätigungsfeld erweitert.
- Es wurde eine Schulzeitung mit dem Titel „fire & flame“ gegründet, an der Lehrer, Schüler und Eltern mitarbeiten. Sie ist zu einem anerkannten Medium der Information und des Gedankenaustausches geworden.
- Die Arbeitsgemeinschaften, die die Videogruppe und die Homepage der IGS betreuen, haben neue Aufgaben gefunden.
Hinderliche Bedingungen:
Natürlich gab und gibt es auch hinderliche Bedingungen bei der Realisierung des Schulparlaments. Über die bereits in der Zwischenbilanz hinaus festgehaltenen „Stolpersteine“ sind folgende Aspekte zu nennen:
- ein hoher Organisationsaufwand (Einladungen, Protokolle, Termine etc.)
- der Ganztagsbetrieb der IGS (Sitzungstermine nur Montag oder Donnerstag ab 16:15 Uhr möglich, was für Schüler der Orientierungsstufe [= Jg. 5/6] problematisch sein kann)
- die zeitliche Belastung für Schüler, Eltern und Lehrkräfte
- das Nebeneinander von Organisationen wie Schulausschuss, Schülervertretung, Schulelternbeirat, Gesamtkonferenz.
Abhilfe konnte schon oder könnte noch geschaffen werden durch:
- Stärkung des Delegationsprinzips: mit klarer Aufgabenverteilung lässt sich manche Arbeit effektiv erledigen. Wichtig ist hierbei ein internes Kontrollsystem.
- Organisation von Mitfahrgelegenheiten durch Erwachsene, so dass das sichere Nachhausekommen für jüngere Schüler ermöglicht wird.
- Auf eine entstehende „Mehrbelastung“ der Schüler sollte von Lehrerseite stärker Rücksicht genommen werden (Terminierung von Klassenarbeiten, Umfang der Hausaufgaben etc.).
- Zweitägige Weiterbildungsveranstaltungen für Schüler, v. a. für Parlamentsmitglieder und Interessenten an der Parlamentsarbeit, sollen die Selbstfindung und Gruppenidentität, aber auch die kommunikative Kompetenz und das notwendige Basis- und Orientierungswissen fördern.