Gute Reise! Schüler einer 7. Hauptschulklasse organisieren ihre Klassenfahrt selbst (Schleswig-Holstein)
Förderliche und hinderliche Bedingungen
Was war - rückblickend - förderlich und was hinderlich?
Förderliche Bedingungen:
- Rechtzeitiger Beginn der Planung!
- Schüler brauchen einen groben vorgegeben Rahmen durch den Lehrer (Jugendschutz- , Schulgesetz)
- Vermittlung einer Botschaft im Sinne von: Das ist etwas besonderes, etwas außergewöhnliches, dass SCHÜLER einer 7. Klasse ihre Klassenarbeit selbst organisieren dürfen
- konstruktive Zusammenarbeit mit den Fachlehrern
- Vorteil als Klassenlehrer: größere Stundenzahl
- Methodenkompetenz der Informationsbeschaffung (Telefontraining, Briefwechsel, Internetreche ...)
- das Training vielfältiger Methodenkompetenzen auf der Basis eines fächerübergreifenden Unterrichts (z.B. Erdkunde, Mathematik, Deutsch)
- Kommunikative Fähigkeiten (Diskussionen, Telefonate führen, Rhetorik, Präsentation ...) Das sollte schon in der 5.Klasse mit der Einführung eines Klassenrates, in kleineren Einzelprojekten oder dem eigenen Zensieren von Referaten geübt sein.
- Brainstorming / Visualisierung
- das relativ große Zeitvolumen von 27 Unterrichtsstunden, in der sich die Klasse intensiv mit der Fahrt und der Insel Amrum auseinandersetzen konnte
- die vielfältige Nutzung von Materialien sowie der Informationsbeschaffung
- Jugendliche sollten sich von den Wirkungen ihres Engagement (z.B. die Verbindlichkeit eigenen Verhaltens) unmittelbar überzeugen können und dabei erfahren, dass sie ernst genommen werden - nur dann kann ein intrinsisches Engagement entstehen (die Schüler haben teilweise am eigenen Leibe erfahren, dass weder Lautstärke noch „cooles“ Auftreten, sondern ausschließlich gute Argumente für die Verwirklichung von Interessen entscheidend und ausschlaggebend sind).
- zahlreiche Interaktionen und das arbeitsteilige Vorgehen innerhalb der einzelnen Planungsgruppen fördern die Entwicklung von Teamfähigkeit
- vorherige Absprache seitens des Lehrers mit dem Reisebüro.
Hinderliche Bedingungen:
- z.T. wenig Kooperationsbereitschaft des Reisebüros
- dieses Thema hat offiziell keinen Platz im Lehrplan
- großer Zeitaufwand (etwa ein halbes Jahr)
- Schüler waren nicht immer verlässlich
- Ein Rollenspiel zum Telefonieren musste eingefügt werden, da es Schüler nicht gelungen war, wichtige Informationen (Fahrplanauskunft) einzuholen
- Das Stundenvolumen, das hier für den Unterrichtsversuch im 1. Staatsexamen zur Verfügung stand, ist für den „normalen“ Unterricht zu groß und muss entsprechend der Stunden und Fächer, die die Lehrkraft in der Klasse hat gekürzt werden.