Diese Seite wird nicht mehr aktualisiert

BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Voraussetzungen

Materialien

Gute Reise! Schüler einer 7. Hauptschulklasse organisieren ihre Klassenfahrt selbst (Schleswig-Holstein)

Voraussetzungen für die Einführung bzw. Durchführung

Welche Bedingungen wurden vor der Einführung geschaffen?

Die Lindenschule Bordesholm

Die Grund-, Haupt- und Förderschule in Bordesholm, im schleswig-holsteinischen Kreis Rendsburg-Eckernförde wird momentan (Schuljahr 05/06) von 640 Schülerinnen und Schülern besucht. In der Orientierungsstufe ist die Hauptschule zweizügig, in Klassenstufe 8 und 9 häufig dreizügig.
Die Schülerinnen und Schüler der Hauptsschule kommen aus Bordesholm und den Umlandgemeinden des Schulverbandes (ländlicher Raum). Allerdings gibt es viele Kleinstheime im Einzugsgebiet und dadurch z.T. eine problembelastete Schülerschaft.

Demokratie an der Lindenschule

Nach dem Motto „Gesehenes verfliegt, Gehörtes verhallt, Erlebtes bleibt“ wird Demokratie an der Lindenschule auf vielfältige Art und Weise und in den unterschiedlichsten Projekten gelernt und gelebt.

Für 2007 ist ein Nichtraucher-Club mit Schüleraufsicht geplant.

top

Organisationsrahmen, methodische, didaktische und sonstige Überlegungen zur Klassenfahrt

Zu dem Projekt „Gute Reise“ gehörte sowohl die selbständige Planung vom 25. März bis 13. Juni als auch die Durchführung der Klassenfahrt nach Amrum vom 14.-19. Juni 2003. Die Planung dazu musste ausschließlich im Deutschunterricht erfolgen. Der Deutschlehrer Oliver Hensel wurde dabei von seiner Kollegin Manuela Ladwig unterstützt, die als Förderschullehrerin in drei der vier wöchentlichen Deutschstunden für die Integration der vier FörderSchüler in der Klasse eingesetzt ist. Der hohe Zeitaufwand für die Planung und Organisation der Klassenfahrt lässt erkennen, dass dieser Bereich einen besonders wichtigen Bestandteil einnimmt.

Folgende Planungsschritte wurden bereits im Vorfeld und ohne Einbezug der Schüler vollzogen:

Situation der Klasse
top

Voraussetzungen bei den Schülern

Entwicklungspsychologische Voraussetzungen
top
Voraussetzungen bei den Lehrern
Phasen der Wissensvermittlung

Um die Schüler zur Planung anzuleiten, mussten auch Phasen der reinen Wissensvermittlung eingeplant werden.

Reflexionsphasen

Darüber hinaus war die zentrale Bedeutung von täglichen Reflexionsphasen wichtig, in denen die Schüler u.a. sowohl eigene als auch fremde Leistungen erkennen und einschätzen konnten.

Gruppenarbeit als Sozialform

Als Sozialform wurde in erster Linie Gruppenarbeit als sinnvoll angesehen, da auch die Förderung der Kooperationsbereitschaft bzw. -fähigkeit ein Teilziel des Projektes darstellte. Aus diesem Grund wurde festgelegt, dass für jeden Tag der Klassenfahrt eine einzelne Planungsgruppe zuständig sein sollte, die den Tagesablauf sowohl plante als auch auf der Klassenfahrt selbst für die Durchführung der Planungen verantwortlich sein sollte.

Programmplanung und Präsentation

Um die konkreten Tagesaktivitäten planen zu können, mussten die Schüler aus einer großen Anzahl von Möglichkeiten interessante Aktivitäten auswählen und zu einem ansprechenden Programm zusammenstellen. Dieses erstellte Programm sollte grundsätzlich der Klasse vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Dabei war es besonders wichtig, dass die von Mitschülern vorgetragenen und stichhaltigen Argumente überdacht werden und ggf. von der Gruppe in die Planungen mit einbezogen werden konnten. Um ein solches demokratisches Verhalten auszuleben, sollten auch verschiedene grundsätzliche Fragen im Rahmen des Klassenverbands erörtert, diskutiert und ggf. auch abgestimmt werden. Hierzu gehörten zum Beispiel die Frage, ob etwa Gameboys, CD-Recorder („Ghettoblaster“) oder Skateboards mitgenommen werden sollten.

Feedbackkultur

Um bei der Durchführung der Klassenfahrt eine regelmäßige Überprüfung des Ablaufs im Sinne eines feedbacks sowohl an als auch durch die Planungsgruppe ermöglichen zu können, sollten jeden Abend Gesprächsrunden eingeplant werden. Hier sollte einerseits der geplante mit dem tatsächlichen Ablauf verglichen werden und andererseits auch ggf. geänderte Planungen für den folgenden Tag besprochen werden.

Evaluation

Die Auswertung der Fahrt sollte sowohl durch zahlreiche Gespräche mit den Schülern, insbesondere aber durch einen Fragebogen erfolgen, der ca. eine Woche nach der Fahrt beantwortet werden sollte.

Die Beantwortung der Ausgangsfrage, ob Schüler einer siebenten Klasse in der Lage sind, eine Klassenfahrt selbstständig durchzuführen, auf der dieses Projekt basiert, soll durch folgende Maßnahmen geleistet werden: die Darstellung der Planungsstunden im Unterricht, die kritische Betrachtung des Klassenfahrtverlaufs und die Auswertung des Fragebogens und der Rückmeldung und Reaktionen der Schüler.

Nach der Fahrt ist vor der Fahrt - die Schüler schreiben ihren Abschlussbericht.
top