Individuelle Erziehungsvereinbarungen - demokratischer Umgang mit Unterrichtsstörungen (Nordrhein-Westfalen)
Förderliche und hinderliche Bedingungen
Was war - rückblickend - förderlich und was hinderlich?
Förderliche Bedingungen:
- Als förderlich erlebten die Lehrerinnen und Lehrer das Engagement und positive Klima im Lehrerkollegium. Der Wunsch nach einem Gesamtkonzept von Vereinbarungskultur war latent in der Lehrerschaft vorhanden. Es fehlten allerdings Strukturen und Hilfen zur Umsetzung.
- Die Schülerinnen und Schüler waren bereits mit den Prinzipien von Streitschlichtung und den Grundlagen der Kommunikation vertraut, da seit den 90er Jahren Mediation und ein Sozialtraining in den neuen Klassen durchgeführt wird.
- Die Zusammensetzung von Schulleitung, Lehrern, Schülern und Eltern erwies sich als Glücksfall. Die beteiligten Gruppen hatten nicht damit gerechnet, bei ihren jeweiligen Partnern auf eine ähnliche Zielrichtung und Motivation zu stoßen.
- Die Fortbildungs- und Informationsmöglichkeiten des BLK-Projekts eröffneten Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und Eltern die Möglichkeit, eine solide Arbeitsbasis zu schaffen, Informationsdefizite auszugleichen, neue Aspekte kennen zu lernen und sich weiter zu bilden.
- Als hilfreich empfindet die Schule die Organisation ihrer Fortbildungen durch die Netzwerkkoordinatorin, da eine einzelne Schule nicht das nötige Hintergrundwissen besitzen kann, welcher Fortbildner für welche Problemstellung der/die Richtige ist.
- Ein ‚pädagogischer Leiter’ koordiniert an der Schule alle Aktivitäten im BLK-Programm. So werden Überblick und Transparenz für alle möglich.
- Als wohltuend haben die Lehrerinnen und Lehrer auch die Zusammenarbeit in einem Netzwerk aus Schulen mit ähnlicher Zielsetzung erlebt. Der Austausch, aber auch die Aufteilung der Arbeit erwies sich als hilfreich.
Hinderliche Bedingungen:
Da fällt der Realschule am Oberen Schloss wenig ein. Dennoch:
- Im Vorfeld waren nicht genügend organisatorische Strukturen vorhanden. Diese wurden erst im Verlauf des Projekts geschaffen.
- Die Schulstrukturen sehen in NRW keine Funktionsstellen an Haupt- und Realschulen vor. So bleibt viel organisatorische Arbeit an den sowieso schon ausgelasteten Schulleiterinnen und Schulleitern und ihren Stellvertretern hängen.
- Eine Fortbildung im Bereich ‚Projektmanagement’ sollte so früh wie möglich erfolgen. Eine professionelle Herangehensweise, wie in der freien Wirtschaft schon lange üblich, vermeidet zeitaufwändige Fehler und hilft, strukturierter zu arbeiten.