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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Durchfuehrung

Materialien

Service Learning-Projekte für mehr demokratisches Miteinander in Schule und Gemeinde (Baden-Württemberg)

Durchführung bzw. Ablauf (inkl. Verantwortlichkeiten)

Welche Schritte kennzeichnen die Durchführung?

Bildung eines Innovationsteams und einer Projektgruppe

Zu Beginn der Teilnahme am BLK-Programm „Demokratie lernen & leben“ bildete die Schule ein Innovationsteam aus vier Lehrerkolleg/innen. Diese wurden in der Gesamtlehrerkonferenz demokratisch gewählt, um sie in ihrer Arbeit durch die Akzeptanz des gesamten Kollegiums zu unterstützen.

In einer Ausschreibung mit der Frage „Wer hat Lust, sich in und um die Schule herum zu engagieren?“ suchte sich das Innovationsteam interessierte Schüler/-innen und Eltern für eine so genannte BLK-Projektgruppe (s. News spreading - Anwerbung über Papierfahnen im Foyer). Es meldeten sich vier Eltern und 13 Schüler/innen aus den Klassen 8, 9 und 10 der Realschule. Zusammen mit den Lehrer/innen aus dem Innovationsteam und dem Schulleiter traf sich die Gruppe zu einer Ideenfindungssitzung für ein Pilotprojekt, in der sie Bedürfnisse, die in der Schule und im Umfeld bestanden, einschätzte und Projektideen entwickelte (s. Fragebogen zur Findung des Projekts). Ergebnis dieses Treffens war, zunächst Service Learning-Pilotprojekte für die Lösung von Problemen innerhalb der Schule zu entwickeln. Besonders vordringlich empfand die Gruppe, der Verschmutzung und dem Vandalismus auf dem Schulgelände entgegen zu wirken. Als Hauptursache identifizierte sie Langeweile unter den Schüler/innen in der Pause. Daraus entstanden die Leitfragen: Wie beugen wir der Langeweile vor? Und wie erhöhen wir die Identifikation mit der Schule?

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Projekt „11er-Pause“

Die Schüler/innen der BLK-Projektgruppe entwickelten einen Fragebogen, in dem sie die Schüler/innen der Real- und Hauptschule nach ihrer Beschäftigung in der großen Pause und nach ihren Wünschen befragten. Die Befragung führte zum ersten Pilotprojekt, der so genannten 11er-Pause, einem Spiel- und Sportangebot für Schüler/innen der 5. und 6. Klassen (5+6=11) beider Schularten, das von Schüler/innen der 7. bis 9. Klassen organisiert und geleitet werden sollte.

Logo der 11er-Pause.

Im Sportunterricht wurden Kenntnisse zum Einradfahren, Fußballregeln und Geschicklichkeitsspiele vermittelt, die engagierten Schüler/innen warben so genannte Spielehelfer aus den 7. bis 9. Klassen beider Schultypen an, es wurden Spielgeräte angeschafft und Werbung gemacht.
Seit Einführung der „11er-Pause“ gingen der Vandalismus und die Verschmutzung auf dem Schulgelände deutlich zurück. Die erste Generation der Organisatoren warb ihre Nachfolger, und so gehört die „11er-Pause“ weiterhin zum festen Programm der Pausengestaltung (s. Fragebogen 11er-Pause, Fragebogen Helfer 11er-Pause).

Ältere Schüler/innen leiten die 5. und 6. Klässler bei Sport und Spiel an.
Auch Akrobatisches gehört zu den Aktivitäten der 11er-Pause.

Projekte zur Verschönerung des Schulgebäudes

In einer zweiten Fragebogenaktion, die Schüler/innen der 8. und 9. Klassen der Realschule durchführten, stellte die BLK-Gruppe fest, dass sich viele Schüler/innen sauberere Toiletten in der Schule wünschten. So widmeten sich die Schüler/innen der BLK-Gruppe diesem und zwei weiteren Schulverschönerungsprojekten, in denen sie auch ihr handwerkliches Können unter Beweis stellen konnten.

Schüler/innen stellen ihr handwerkliches Können beim Bau eines Pavillons im Schulhof unter Beweis.
Zusammen wird das Gerüst des Pavillons aufgestellt.
Schülerinnen renovieren die Schultoiletten - Service Learning zur Verschönerung des Schulgebäudes.

Projekt im Seniorenstift

Schließlich kam es im Schuljahr 2003/04, angeregt durch einen Kontakt mit einer Schülermutter, die als Hausdame im Seniorenstift Augustinum in Überlingen arbeitet, zur Projektidee für ein Service Learning Projekt, das über das Schulgelände hinausreichen sollte.
Die Projektgruppe ging in folgenden Schritten vor:

Schüler des Bildungszentrums Salems erklären einer Seniorin den Umgang mit dem Computer.
Nebenbei ist Zeit für Gespräche zwischen Jung und Alt - über Computerthemen hinaus.

Ausblick und Weiterentwicklung

Durch die Präsentation der Projekte in der Öffentlichkeit wurde von Gemeinderat und Bürgermeister nun ein weiteres Projekt angeregt, das in der Gemeinde Salem stattfinden soll. Die Schüler/innen forschten in einer Fragebogenaktion in der Gemeinde nach Bedürfnissen und Problemen. Da keine virulenten Probleme ermittelt werden konnten, griff man den Wunsch auf, einen bestehenden aber verwahrlosten Waldlehrpfad wieder herzustellen. Aus den Klassen 7 bis 9 meldeten sich für dieses Projekt bereits 25 bis 30 Schüler/innen. Es fand eine erste Ortsbegehung statt.
Das Projekt soll an den Biologie-Unterricht und den Unterricht im Fach Wirtschaft/Verwalten/Recht (WVR) angebunden und in Zusammenarbeit mit dem BUND durchgeführt werden (siehe Planungsübersicht „Waldlehrpfad“). Ist der Waldlehrpfad einmal wieder hergestellt, soll die Pflege verbindlich in die Hände einer Schülergruppe im Rahmen der Ganztagsschule gegeben werden.