Soziales Lernen als Baustein des Schulprogramms (Nordrhein-Westfalen)
Förderliche und hinderliche Bedingungen
Was war - rückblickend - förderlich und was hinderlich?
Förderliche Bedingungen:
Um eine Idee umsetzen zu können, muss sie durch die Schulleitung unterstützt werden. Daher ist es natürlich von Vorteil, wenn der/die Schulleiter/in offen für innovative Prozesse ist und der „Steuergruppe“ mit Rat und Tat zur Seite steht.
Unter den verantwortlichen Lehrern sollte es eine klare Aufgabenverteilung geben, die eine hohe Arbeitsproduktivität sicherstellt. Dafür sorgen im Besonderen auch präzise Absprachen.
Neben regelmäßigen Treffen sind Fortbildungen äußerst sinnvoll, da sie die Kompetenzen der LehrerInnen immer wieder erweitern und speziell für die neuen Bereiche sensibilisieren. Nicht nur dafür ist natürlich ausreichend Engagement erforderlich. Eine Absprache mit der für die Fortbildungskoordination zuständigen Lehrkraft ist unerlässlich.
Ebenso darf die Bereitschaft der Eltern und SchülerInnen nicht fehlen. Denn ohne sie kann das Projekt nicht existieren. Lehrer können dabei eine motivierende Rolle einnehmen.
Folgende Aspekte wirkten sich positiv auf die Kontinuität des Projektes am Gymnasium Horn-Bad Meinberg über den Pädagogischen Tag hinaus aus:
- Die SV führte ein Klassensprecher/innen - Wochenende durch. Die SV-Lehrerin Frau Glinka und der Verbindungslehrer Herr Schmidt griffen damit Anregungen des überregionalen Forums engagiert auf und unterstützten das Vorhaben. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit der Methode des Klassenrates.
- Im Rahmen eines die Schulformen übergreifenden Netzwerkes am Schulstandort wurde die Partizipation in den Mittelpunkt gestellt.
Unterrichtsfächer wie Pädagogik (Leistungskurse) und Medienerziehung (dreistündiges Angebot des Gymnasiums Horn-Bad Meinberg im Differenzierungsbereich der Jahrgangstufen 9 und 10) verstanden sich als „Motoren“ des Vorhabens der Einführung von Klassenräten (Unterrichtsentwurf).
Hinderliche Bedingungen:
Vermieden werden sollten Unklarheiten über Sachverhalte oder Absprachen. Sollte es dennoch dazu kommen, sind sie schleunigst aus der Welt zu schaffen. Denn sie können später, ebenso wie mangelnde Ziel- und Methodentransparenz, zu Auslösern von eventuellem Desinteresse werden.
Auch kann es hinderlich sein, sich bei dem Projekt nicht von der Stelle zu rühren. Natürlich kann dies einmal vorkommen, allerdings sollte an solchen Punkten zunächst an einer anderen Stelle weitergearbeitet werden. Es lohnt sich immer, den Ansatz nach etwas Bedenkzeit wieder aufzunehmen.
Ziele, die nicht erreicht werden können, dürfen nicht als Ziele benannt werden. Niederlagen verschlechtern die Motivation. „Schritt für Schritt“ ist ein angemessenes Motto.
Schließlich kann das Projekt nicht vorankommen, wenn es nur verwaltet wird. Die Lust auf Veränderung und auf eine verbesserte Atmosphäre des Schullebens sollte im Mittelpunkt stehen. Der Unterricht darf sich davon „anstecken“ lassen.