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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Zwischenbilanz

Materialien

Entwicklung und Einsatz eines curricularen Methodentrainings in den Klassenstufen 5 bis 7 (Freistaat Sachsen)

Zwischenbilanz

Welche Erfahrungen liegen bisher vor? Welche Folgen haben sich ergeben?

Seit dem Schuljahr 2003/2004 befindet sich das curriculare Methodentraining nun im dritten Durchlauf. Die Schüler der 5. Klassen, die damals systematisch mit diesem Training begonnen haben, sind jetzt in der 7. Klasse.

Die Schüler, die zuerst unter Ausprobieren einzelner Bausteine im Methodenlernen unterrichtet wurden, sind mittlerweile Schüler der 9. Klasse. Sie wurden am Ende des Schuljahres 2003/2004, also zum Abschluss der 7. Klasse, zu Freiarbeit und Methodentraining befragt. Der Fragebogen „Auswertung Freiarbeit Klasse 7“ enthielt 20 Fragen. So wurde unter anderem gefragt, ob Methodentraining interessant sei, ob sie die Erkenntnisse aus dem Methodentraining im Fach-unterricht anwenden würden und ob sich die Fachlehrer im Unterricht auf das Methodentraining bezögen. Die Auswertung dieser Befragung ergab, dass ein großer Teil der Schüler die Erkenntnisse aus dem Methodentraining im Fachunterricht nicht anwendet und die meisten Fachlehrer im Fachunterricht darauf nicht eingehen. Die Antwort auf diese Fragen fiel für uns unerwartet negativ aus. Eine erneute Befragung sollte durch eine differenziertere Fragestellung Aufschluss über mögliche Ursachen bringen. Da die Schüler in der Klassenstufe 8, bedingt durch die Profilwahl, in anderen Sozialgruppen lernten und auch keinen Freiarbeitsunterricht mehr hatten, verlief dieses Vorhaben leider im Sande.

Durch die hohe Intensität während der Durchführung des Methodenkurs trat bei den Schülern eine spürbare Müdigkeit gegenüber diesem Thema auf. Inzwischen konzentrieren wir uns auf die Kernpunkte, immer in Verbindung mit zahlreichen schüleraktiven Methoden.

Gleichzeitig mit den Schülern wurden alle Klassenlehrer der 5. bis 7. Klasse, die Freiarbeit und Methodenlernen durchführten, zu ihrer Einschätzung befragt. Vor allem die Lehrer, die zum ersten Mal eine 5. Klasse übernahmen und dadurch auch erstmals direkt mit Freiarbeit und Methodentraining konfrontiert wurden, fühlten sich mitunter unsicher. Dies betraf vor allem die Durchführung der Freiarbeitsphasen, denn im Methodentraining hatten diese Kollegen in der Mehrheit die angebotene SCHILF genutzt. Zur weiteren Professionalisierung der Freiarbeit probierten wir im Schuljahr 2005/2006 deshalb erstmals aus, dass nicht der Klassenlehrer Freiarbeit und Methodenlernen durchführt, sondern ein spezieller „Freiarbeitslehrer“ dies übernimmt. Das sind Kollegen, die in diesem Bereich inzwischen jahrelange Erfahrung haben.

Freiarbeit und Methodenlernen sind inzwischen feste Bestandteile der Schulprogrammarbeit. Gerade wurde im Rahmen der Schulentwicklung eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich nun verstärkt der Integration des Methodentrainings in den Fachunterricht der Kollegen widmet. In diesem Bereich gibt es Reserven. Mitunter wissen die Kollegen nicht, mit welchen Inhalten sich die Schüler der 5. bis 7. Klasse im Methodentraining beschäftigen und worauf sie als Fachlehrer zurückgreifen könnten.

Insgesamt finden Freiarbeit und Methodentraining jedoch eine hohe Akzeptanz beim Kollegium. Befördert wurde dies durch die Einführung neuer Lehrpläne in Sachsen im Schuljahr 2004/2005. Bestandteil der neuen Lehrpläne in jedem Fach ist der Abschnitt „Lernen lernen“. Dort werden Lernstrategien und Lern- und Arbeitstechniken benannt, die in jedem Unterrichtsfach zu entwickeln sind. Ausdrücklich wird gefordert, dass, gebunden an Fachinhalte, ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens verbindlich zu widmen ist.

Die Schüler profitierten besonders von den erlernten Präsentationstechniken und den eingeübten kooperativen Lernformen.

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