Mentorenprojekt - Betreuung von Grundschulkindern mit Migrationshintergrund durch ältere Schüler/-innen (Baden-Württemberg)
Voraussetzungen für die Einführung bzw. Durchführung
Welche Bedingungen wurden vor der Einführung geschaffen?
Rahmenbedingungen
Wichtige Rahmenbedingungen für die Durchführung des Projekts waren folgende:
- Verpflichtendes Sozialpraktikum für die Achtklässler/innen.
- Beratungsarbeit mit Eltern mit Migrationshintergrund wird vor der Einschulung durch den Jugendmigrationsdienst (JMD) durchgeführt. Dadurch wurde das Bedürfnis nach Unterstützung deutlich.
- Gute Zusammenarbeit zwischen JMD und Eduard-Spranger-Schule.
- Der JMD konnte sowohl personelle als auch finanzielle Mittel durch eine Förderung im Rahmen von „Entimon“ für das Service Learning-Projekt bereitstellen.
- Kooperationsbereitschaft zwischen Haupt- und Grundschullehrer/innen.
- Die koordinierende Arbeit konnte im Projekt durch die Betreuungslehrerin für Kinder mit Migrationshintergrund an der Eduard-Spranger-Schule übernommen werden.
Organisatorische Voraussetzungen
Folgende organisatorische Voraussetzungen mussten vor der Durchführung des Projekts geschaffen werden:
- Ein Nachmittag wird für die Mentorentätigkeit der beteiligten Achtklässler/innen im Stundenplan ausgewiesen. Diese Zeit liegt allerdings außerhalb des regulären Stundenplans.
- Ergänzende Schulungen der Mentor/innen finden außerhalb der Schulzeit, z. B. an Freitagnachmittagen, Samstagen oder in den Ferien statt.
- An einem im Rahmen eines anderen Projekts eingerichteten Runden Tisch, an dem alle im Stadtteil sozial-pädagogisch arbeitenden Institutionen vertreten sind, können diese fortlaufend über das Projekt informiert werden.
- Die Bereitschaft der Lehrer/innen der 8. Klassen, am Projekt mitzuwirken, wurde geklärt.
- Da die Werbung der zukünftigen Mentor/innen schon in der 7. Klasse stattfinden muss, müssen die Klassenlehrer/innen dafür Zeit zur Verfügung stellen.
- Die Zustimmung der Mentoreneltern muss eingeholt werden (siehe Elternbrief).
- Die Grundschullehrer/innen melden den Bedarf der zu betreuenden Erstklässler/innen.
- Die Grundschullehrer/innen sind bereit, mit den Mentor/innen zusammen zu arbeiten und sie in den nötigen Lehr- und Lernmethoden zu schulen.
- Die Eltern der Grundschüler/innen sind bereit, Hilfe anzunehmen.
Besondere Aspekte, die berücksichtigt werden müssen
Bei der Zuteilung der Mentor/innen zu den Familien der Grundschüler/innen müssen kulturelle, politische, religiöse, geschlechtliche und sprachliche Aspekte zunächst geklärt und dann entsprechend berücksichtigt werden, damit die Arbeit produktiv verlaufen kann.
Dies geschieht in folgenden Schritten:
- Der JMD besucht die Familien, um die o. g. Aspekte einzuschätzen.
- Die Klassenlehrer/innen der 8. Klassen beschreiben die Kompetenzen der angehenden Schülermentor/innen.
- Dann findet die Zuteilung der Mentoren zu den Familien statt. Berücksichtigt werden dabei auch die räumliche Nähe des zu betreuenden Schülers und des Mentors, sprachliche und kulturelle Kompetenzen sowie eventuelle Schülerwünsche.