Modelle zur Veränderung der Lernkultur (Berlin)
Qualitätsweiterentwicklung
Anhand welcher Merkmale lässt sich der Erfolg erkennen?
Seit 2003 führte die Schule zwei Umfragen bei Eltern, Lehrer/inne/n, Erzieher/inne/n und Schüler/inne/n durch, um Einschätzungen der Schularbeit und weiteren Entwicklungsbedarf festzustellen. Die erste Umfrage 2003 ging von der Schule/Schulkonferenz aus und richtete an die drei Gruppen folgende Fragen:
- Was schätzen Sie an unserer Schule/Was gefällt euch an unserer Schule?
- Was gefällt uns nicht?
- Was sollte verändert werden?
Die Schulkonferenz wertete den Rücklauf aus und fasste die Ergebnisse so zusammen:
zu Frage 1: Was schätzen Sie an unserer Schule/Was gefällt euch an unserer Schule?
- Lehrer- und Erzieher/innen schätzten die gute Zusammenarbeit in ihren Gruppen und ein angenehmes Arbeitsklima in der Schule sowie die Arbeit in Projekten besonders positiv ein.
- Die Eltern bewerteten das Engagement des Kollegiums, das Unterrichtsangebot und das Lernklima für ihre Kinder als gut.
- Die Schüler/innen gaben dem Fest-Programm der Schule und den entsprechenden Ritualen die besten Noten.
zu Frage 2: Was gefällt uns nicht?
- Die Kooperation zwischen Lehrer/inne/n und Erzieher/inne/n muss verbessert werden; Projekte, pädagogische Arbeit und Elternkontakte müssen besser abgestimmt werden.
- Alle Gruppen bemängelten die geringen Bewegungs- und Aktivitäts-möglichkeiten auf dem Schulhof.
- Schüler/innen und Eltern forderten eine gleichmäßigere Verteilung der Hausaufgaben zwischen den Fächern und Verabredungen zum Zeitumfang.
zu Frage 3: Was sollte verändert werden?
- Insbesondere die Kinder wünschten, dass die Hausaufgabenhilfe in der „Schulwerkstatt“ (s. Kap. 2) erweitert werden solle. Eltern sollten in die Betreuung mit einbezogen werden.
- Lehrer-, Erzieher/innen und Eltern befürworteten den Ausbau zur Ganztagsschule. (Auch eine wichtige Grundlage für Konzept- und Antragsarbeit der Schule im Ganztagsschulprogramm)
(Es liegt für diese erste Umfrage keine detaillierte Auswertung in der Schule vor.)
Die 2. Umfrage wurde im Februar 2006 vom ‚Schulmanagement-Institut Norderstedt’ durchgeführt. Bei einer Fortbildungsveranstaltung zur Schulprogrammentwicklung in einer anderen Berliner Grundschule hatten Lehrerinnen der Wilhelm-Busch-Grundschule die Angebote dieses Instituts kennen gelernt und eine Zusammenarbeit für die anstehende Schulprogrammarbeit in der W-B-G. vorgeschlagen und arrangiert. Das Institut führte daraufhin sehr detaillierte Umfragen durch:
- bei Lehrer/innen 77 Fragen zu Zielen und Anforderungen des Unterrichts, Inhalten, Methoden und Leistungsstandards; das Miteinander von Lehrern, Schülern und Eltern; Schul-, Klassen- und Fachräume; die Leitung der Schule.
- bei Schüler/innen 40 Fragen zu Zielen und Anforderungen des Unterrichts; Inhalte-, Methoden- und Leistungsstandards; Schulzufriedenheit; Schul-, Klassen- und Fachräume; die Leitung der Schule.
- bei Eltern 36 Fragen zu Zielen und Anforderungen des Unterrichts; das Miteinander von Lehrern, Eltern und Schülern; Schulzufriedenheit; Schul-, Klassen- und Fachräume; die Leitung der Schule.
Die Umfrageergebnisse wertete die Schule für die Erarbeitung ihres Schulprogramms aus, die insbesondere in einer konzentrierten 2tägigen Arbeitsphase unter Leitung des Norderstedter Instituts erfolgte (Studientage). Die Kosten dieser externen Unterstützung der Schule in Höhe von 1.400,00 € trug das BLK-Programm „Demokratie lernen und leben“.
In den Umfrage-Ergebnissen dominierten bei allen Gruppen positive Aussagen zur Schule. Optimierungs- und Änderungsbedarfe werden bei folgenden Schwerpunkten im Mittelpunkt der Schulprogrammarbeit der kommenden zwei Jahre (2006-2008) der Wilhelm-Busch-Grundschule stehen: Umstrukturierung und Qualitätsverbesserung des Unterrichts (s. auch Kap. 3.1) und Ausbau des gebundenen Ganztagsschulbetriebs.
(Die Umfrage ist nach den ersten Praxiserfahrungen vom Norderstedter Institut überarbeitet worden, da sich die Fragen zum Teil als zu detailliert oder für die Schulprogrammentwicklung als unnötig erwiesen.)
Für die Arbeit in der Lernwerkstatt wird für alle Schüler/innen ein „Lernwerkstattbuch“ entwickelt. In diesem Portfolio sollen zu jedem Projekt bzw. Thema Protokolle von Arbeitsprozessen, besondere Arbeitsmaterialien und –ergebnisse, Selbsteinschätzungen, Beurteilungen usw. gesammelt werden. Alle Themen-/ Projektarbeiten werden in den Klassen präsentiert und ausgewertet, darüber hinaus auch beispielhaft bei einem Werkstatt-Jahresabschlussfest und beim schulischen „Tag der Offenen Tür“ vorgestellt. (Entwicklung einer Feedback-Kultur).
Alle Arbeiten der AGs zu den verschiedenen Schulentwicklungsprojekten werden dokumentiert (Protokolle, Wandzeitungen mit Konzepten, Anschauungsmaterialien, Fotos) und gesammelt (Handapparat Ordnersammlung in der Schule).