Projekt LEBENSPLANUNG (Bremen)
Voraussetzungen für die Einführung bzw. Durchführung
Welche Bedingungen wurden vor der Einführung geschaffen?
Innerschulische Abstimmungsprozesse vor Projektbeginn
- Die Fachkonferenz Arbeitslehre diskutierte zunächst die denkbaren Problemlagen der Schülerinnen und Schüler und entwarf ein Grobkonzept für die 10. Hauptschulklassen (Kriterien: klassenübergreifende Lerngruppen, vier Wahl-Pflichtprojekte als Lernangebot, Einbindung außerschulischer Angebote)
- Es wurden erste Vorgespräche mit potenziellen außerschulischen Partnern geführt, um festzustellen, ob sie entlang der konzeptionellen Vorstellungen der AL-Fachkonferenz ein Angebot im Projekt würden machen können (Kriterien: ohne Lehrerbegleitung, Durchführung in den Einrichtungen, neu zusammengesetzte Lerngruppe, Umfang ca. 15 Zeitstunden).
- Das Grobkonzept wurde in der Schule diskutiert, mit der Schulleitung, den Klassen- und Fachlehrer/-innen der zukünftigen 10. Hauptschulklassen.
- Es gab einen Beschluss in den Schulgremien.
- Mittlerweile ist das Projekt LEBENSPLANUNG fester Bestandteil in der Schuljahresplanung des Lernbereichs Arbeitslehre. Die Leistungsbeurteilungen aus der Teilnahme an den Angeboten sind Teil der Gesamtnote für das 10. Schuljahr in diesem Fach.
Rahmenbedingungen, die in der Schule vor der Einführung des Projekts LEBENSPLANUNG geschaffen wurden
- In der Schule wurde eine Projektleitung eingesetzt, die die Zusammenarbeit mit den Anbietern, sowie die Information der Schüler/-innen organisiert und für alle Beteiligten als Ansprechpartner/in zur Verfügung stand.
- Für die Projektleitung wurden zeitliche Ressourcen geschaffen.
- Es wurden Mittel zur Verfügung gestellt, z.B. für Fahrkarten zu den Veranstaltungsorten, Materialien, Honorare.
- Für die Auftaktveranstaltung, bei der jeweils zu Schuljahresbeginn alle innerschulischen und außerschulischen Projektanbieter/-innen ihre Angebote vorstellen, steht die Aula zur Verfügung.
- In der Stundentafel wurde für alle Klassen des 10. Jahrgangs zeitgleich am selben Wochentag in zwei Endrandstunden Lernzeit im Lernbereich Arbeitslehre für die Angebote des Projekts LEBENSPLANUNG eingeplant.
- Für diese Stunden wurden die benötigten Fachräume (Werken, Textil, Hauswirtschaft) reserviert.
Aspekte, die mit außerschulischen Projektpartnern vor Projektbeginn geklärt sein müssen
Es zeigte sich die Notwendigkeit, die Kontaktpersonen in den außerschulischen Partnereinrichtungen, die in ihrem Arbeitsalltag nicht mit Schülerinnen und Schülern konfrontiert sind, gezielt auf folgende Situationen vorzubereiten:
- Das Angebot der Einrichtung wird von Schülerinnen und Schülern nicht im ausreichenden Maße oder gar nicht angewählt.
- Angemeldete Schülerinnen und Schüler bleiben dem Angebot unentschuldigt fern - „schwänzen“.
- Anwesende Schülerinnen und Schüler verhalten sich unangemessen, stören oder arbeiten nicht mit.
Aus den Erfahrungen wissen wir, dass Partner bereits im Erstgespräch darauf hingewiesen werden müssen, dass es vorkommt, dass ein Angebot im ersten und evtl. sogar im zweiten Durchgang. nicht gut angewählt wird - wenn z.B. andere Angebote im gleichen Zeitblock besonders attraktiv erscheinen. Dies verändert sich erfahrungsgemäß bei weiteren Durchgängen. Die Schule hält an thematisch neuen Angeboten auch bei schlechter Anwahl fest und bemüht sich aktiv, sie in die Wahrnehmung der Schüler/-innen zu bringen.
Deutlich gemacht wird in Vorgesprächen auch, dass es im Projekt bewusst den Raum geben soll, noch nicht entwickelte Schlüsselqualifikationen, die z.B. durch Verweigern und Scheuen vor bestimmten Anforderungen zu Tage treten, zu thematisieren und zu bearbeiten und welche Verfahren es zum Umgang damit gibt. Näheres dazu im nächsten Kapitel.