Schüler für Schüler - Service Learning für Engagement und Verantwortungsübernahme von Schülern im Schulleben (Baden-Württemberg)
Schillerschule
Inhalt dieses Bausteins
- Kontext, Begründungen, Ziele
- Voraussetzungen für die Einführung bzw. Durchführung
- Durchführung bzw. Ablauf (inkl. Verantwortlichkeiten)
- Zwischenbilanz
- Förderliche und hinderliche Bedingungen
- Qualitätsweiterentwicklung
- Angaben zur Schule
- Einzelne Materialien zum Ausdrucken und Speichern
Kurzbeschreibung des Ansatzes:
An der Schillerschule in Münsingen gestalten Schüler/innen das Schulleben aktiv mit. Unter dem Projektnamen „Schüler für Schüler“ bieten Schüler/innen der 8. Klassen eine Mittagsbetreuung in Form von Aktivitäten für die Klassen 5 bis 7 der Ganztagsschule an. Die Schüler/innen der 9. Klassen planen und kochen in der eigenen Schulküche im Rahmen ihres HTW-Unterrichts (Hauswirtschaft - textiles Werken) das Mittagessen für die Ganztagsschüler. Planung, Organisation und Durchführung eines einmal jährlich stattfindenden Sport- und Spieletags liegen ebenfalls in der Hand der Schüler/innen der 8. Klassen. Dieser ersetzt auf Wunsch der Schüler/innen die Bundesjugendspiele.
Das Projekt „Schüler für Schüler“, das zusammen mit anderen Elementen der demokratischen Gestaltung von Schule, wie dem Klassenrat und der Streitschlichtung, im Schuljahr 2006/07 fest institutionalisiert werden soll, kann als eine Form des Service Learning bezeichnet werden. Schüler/innen leisten einen Dienst am Gemeinwohl (engl. service), in diesem Fall am Gemeinwohl der Schulgemeinschaft, und sie entwickeln gleichzeitig eine Vielzahl von Kompetenzen kognitiver, emotionaler und sozialer Art (engl. learning). Zum Teil sind die Aktivitäten direkt an den Fachunterricht angebunden, wie Planung und Zubereiten des Mittagessens an den HTW-Unterricht. Zum Teil finden zusätzlich zum Regelunterricht Fortbildungen, Planungssitzungen und Reflexionen der Erfahrungen statt.
Service Learning Projekte reagieren direkt auf Bedürfnisse und Problemlagen im unmittelbaren sozialen Umfeld der Schüler/innen. Diese lernen in den Projekten, Prozesse zu organisieren, mit anderen Menschen zu kommunizieren, Probleme in der Zusammenarbeit zu erkennen und diese zu lösen. Sie können erfahren, welchen Beitrag sie selbst mit ihren Fähigkeiten zur Gestaltung des schulischen Zusammenlebens beitragen können.
Schüler/innen erlernen so, Probleme und Bedürfnisse in ihrem Umfeld wahrzunehmen, sie gemeinsam zu lösen und auf sie zu reagieren. Sie übernehmen Verantwortung für sich und ihr Umfeld und werden zu handlungsfähigen und aktiven Mitgliedern der Gemeinschaft.
05.10.2006
Susanne Sauer
Schlagworte: Ganztagsschule, Service Learning, Partizipation (allg.), Verantwortung übernehmen