Warum verstehen wir uns nicht? Ein besseres Miteinander durch die Erarbeitung von Kommunikationsregeln (Freistaat Sachsen)
Besondere Bemerkungen
Welche Erfahrungen und Hinweise sind noch wichtig?
Wie können wir Lehrer nun den ständig steigenden Erwartungen an fachliches Wissen einerseits und auf der anderen Seite der Vermittlung von sozialen Kompetenzen als so genannten „Schlüsselqualifikationen“ bei unseren Schülern gerecht werden? Die Inhalte von Unterricht und Erziehung müssen neu überdacht werden. Im Ergebnis dessen entstand langsam, aber zielorientiert eine neue Lernkultur an unserer Schule.
Der Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule stellt enorme Anforderungen an ein zehnjähriges Kind. Hinzu kommt, dass ein junger Mensch in diesem Alter zunehmend beginnt, sich und seine Umwelt neu wahrzunehmen und dabei auf viele ungeahnte Probleme und Konflikte stößt.
Wir betrachteten es als Herausforderung, zu diesem Zeitpunkt mit der Entwicklung einer neuen Lernkultur zu beginnen. So war es nur folgerichtig, dass wir nach Möglichkeiten und Strategien suchten, um unsere Schüler auf diesem Weg zu begleiten, sie zu führen und ihnen hilfreich zur Seite zu stehen. Ein Schwerpunkt war es unseren Schülern zu zeigen, wie sie das Lernen lernen und wie wir ihre Entwicklung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen fördern können.
Eine weitere Voraussetzung für den Erfolg unserer Arbeit ist die Aufgeschlossenheit der Kollegen und ihr Mut, neue Wege, die häufig unbequem und steinig sind, zu gehen. Die bewusste Entwicklung sozialer Kompetenzen für zukünftige Lehrer wird in deren Ausbildung nach unseren Erfahrungen zu wenig berücksichtigt. Die eigenen Fähigkeiten auf diesem Gebiet sind aber unabdingbar, wenn man sie bei Kindern und Jugendlichen entwickeln und festigen will.
Mit diesen Ansprüchen erhielten wir 2005 als einzige ostdeutsche Schule den Hauptschulpreis durch den Bundespräsidenten, Herrn Horst Köhler, überreicht. Fast gleichzeitig bekamen wir die Bestätigung der Schulschließung zum 31.07.2006.
Die Schließung unserer Schule zum 31.07.2006 und die damit verbundene Zersplitterung des Kollegiums, das nicht zuletzt durch seine jahrelange stabile und kontinuierliche Arbeit so erfolgreich war, ist der traurige Höhepunkt aller erschwerenden Bedingungen für die Umsetzung der anfangs beschriebenen Ziele.