Warum verstehen wir uns nicht? Ein besseres Miteinander durch die Erarbeitung von Kommunikationsregeln (Freistaat Sachsen)
Qualitätsweiterentwicklung
Anhand welcher Merkmale lässt sich der Erfolg erkennen?
Ob der bislang gegangene Weg die Ziele erfolgreich unterstützt, die sich die 141. Mittelschule in Bezug auf Veränderungen der Kommunikation an der Schule gesetzt hat, wurde durch Maßnahmen der Selbstevaluation genauer geprüft.
Eine gute Ausgangsbasis war die durch Schüler durchgeführte Kurzbefragung am Anfang des Prozesses, in der deutlich Handlungsbedarf im kommunikativen Bereich sichtbar wurde (Ergebnisse Schülerbefragung).
Im Mai 2003 wurden Inhalte der pädagogischen Tage vom Herbst 2002 mit einem neuen Thema: „Miteinander reden heißt miteinander Verantwortung tragen“ wieder aufgegriffen und für die weitere Arbeit konkretisiert.
Aufgabenstellungen für die einzelnen Klassen waren:
- Was hatten wir uns vorgenommen?
- Was haben wir erreicht/verändert?
- Wie wurde weitergearbeitet?
- Warum ist der IST - Stand so? Was machen wir daraus?
- Welche Schlussfolgerungen gibt es?
Nach ca. einem Schuljahr wurde erneut ein Fragebogen in Vorbereitung auf diese Veranstaltung bei den Schülern eingesetzt, der diesmal noch differenzierter nach der Wahrnehmung der Schüler zu bestimmten Aspekten des Schulklimas fragte (auch in Hinsicht auf die Regeln, die an der Schule aufgestellt waren). Dass sich etwas an der Schule verändert hat, zeigen die Auswertungsergebnisse des Schülerfragebogens (Ergebnisse Schülerfragebogen). Sie machen deutlich, dass sich die Mehrzahl der Schüler an der Schule wohlfühlen, dass ein Vertrauens-verhältnis zwischen Schülern und Lehrern existiert und dass die Schüler am Schulleben beteiligt sind und sein wollen.
Der Anfang, viele Schüler wieder stärker in den Schulalltag einzubinden, war mit dem Kommunikationstraining und den im Schuljahr gelaufenen Aktivitäten gemacht. Doch die Schüler und wir wollten mehr. Im Mai 2003 führten wir deshalb mit interessierten Schülern eine Zukunftswerkstatt unter der Thematik „Über Mitverantwortung zur Eigenverantwortung im Schulalltag“ durch. Damit war auch der Startschuss zur Teilnahme am sächsischen Modellversuch „Schulleben und Unterrichtdemokratisch gestalten“ innerhalb des BLK-Schulentwicklungsprogramms „Demokratie lernen & leben“ gegeben. Im Laufe der Arbeit unserer Schülervertreter entstand ein Leitbild für unsere Klassensprecher (Leitbild Schülervertreter). Diese Idee wird inzwischen von unseren Schülermoderatoren auf Workshops anderen Schulen vorgestellt.
Eine Vielzahl von weiteren Aktivitäten zur Verbesserung des Schulklimas fügen sich wie Bausteine aneinander. All das sind Anzeichen dafür, dass die Schule sich dem Ziel angenähert hat, die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern sowie zwischen Schülern und Schülern zu verbessern. Auch das Ziel der Veränderung des Kommunikationsstils ist zumindest in Teilen erreicht, was man an der Arbeit mit Regeln und den darauf aufbauenden Maßnahmen der Schule sehen kann.
Ein wichtiges Lernergebnis für die Lehrkräfte der Schule war: „Wenn wir etwas auf Dauer im sozialen Kontext Schule verändern wollen, müssen wir unsere Schüler wesentlich stärker in die Vorbereitung, Gestaltung und Auswertung des Schulalltages einbinden“. Der gegangene Weg des Aushandelns von Regeln und des Vertrauens in die Schüler, dass diese wirklich mitgestalten können, bilden dafür eine gute Basis.