Fächerübergreifender Projektunterricht (Berlin)
Besondere Bemerkungen
Welche Erfahrungen und Hinweise sind noch wichtig?
Das OSZ Bürowirtschaft und Verwaltung will die Entwicklung der Arbeit in Projekten für seine demokratische Schulentwicklung nutzen. Das OSZ ist eine der größten berufsbildenden Schulen in Berlin mit 4 Abteilungen – 2 berufsqualifizierend (verschiedene duale Berufsschulausbildungen) und 2 studienqualifizierend (vollschulische Fachoberschule und 3jährige gymnasiale Oberstufe). Struktur und Größe der Schule stellen eine besondere Schwierigkeit für die Schulentwicklungsarbeit und den Ansatz des fächerübergreifenden Projektlernens dar.
Die demokratiepädagogischen Leitideen der Schule sind
- Vermittlung positiver Bildungserfahrungen und umfassender Kompetenzen für die Schüler/innen, um ihre beruflichen Chancen zu verbessern
- Verständigung auf gemeinsame Ziele für eine demokratische Schulkultur und ein Klima gegenseitiger Wertschätzung
Gegenwartsprobleme der Schule sind gekennzeichnet durch die wachsende Zahl von „Bildungsverlierern“ (Schüler/innen ohne Schulabschluss, ohne Ausbildungsplatz bzw. ohne Ausbildungsplatz- oder Jobaussicht, hohe Abbrecherquote in einzelnen Bildungsgängen). Innerhalb der Schule wird an einer Verbesserung der Kommunikation und Transparenz sowie des verstärkten Einsatzes schulinterner Lehrerqualifikation gearbeitet. Wesentliche Anstöße dazu hat die Steuergruppe des BLK-Vorhabens gegeben.
Das BLK-Modellprojekt soll u.a. die Entwicklung positiver Bildungserfahrungen und demokratischer Schulkultur unterstützen. Nur ein Kollegium, das sich auf ein Schulprogramm mit gemeinsamen Zielen verständigt hat und an einer die Arbeit unterstützenden Organisationsstruktur mitwirken kann, wird offen sein für die notwendigen Veränderungen in der Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung. Das Ökonomie-Ökologie-Modellprojekt entspricht diesem Anforderungsprofil, da es gleichermaßen Ansprüche der Unterrichtsentwicklung, der Personalentwicklung und der Organisationsentwicklung bedient. Um dies zu gewährleisten, wurde durch die Gesamtkonferenz ein Ausschuss für Schulentwicklung geschaffen, der paritätisch durch Lehrer/innen aller zwölf Bildungsgänge und die Schul- und Abteilungsleitungen besetzt ist. Der Aufbau einer Schülerbeteiligung an diesem Gremium wird angestrebt. Die Ausschussarbeit ist in Projektform organisiert. Die drei Projektbereiche Unterricht (Schüler lernen verständnisintensiv), Personal- (Lehrer/innen lernen) und Organisationsentwicklung (Schule lernt) werden von Lehrkräften organisiert und geleitet, die nicht den Leitungsebenen der Schule angehören. Das entspricht dem Ansatz: „Schulentwicklung aus der Mitte des Kollegiums“. Die Abteilungen wählen Mitglieder in diese drei Projektbereiche.
Diese Organisationsform wurde als ein praktikabler und sinnvoller Gegenentwurf zu gängigen Modellen der Organisation von Schulentwicklung über eine Steuergruppe für die gesamte Schule oder über Steuergruppen in jeder Abteilung entwickelt. Ersteres wäre bei der Größe des OSZ wenig repräsentativ, das Zweite würde den Segregationstendenzen großer Schulen Vorschub leisten (Materialien zur Schulentwicklung und zur Struktur des OSZ).