Fächerübergreifender Projektunterricht (Berlin)
Durchführung bzw. Ablauf (inkl. Verantwortlichkeiten)
Welche Schritte kennzeichnen die Durchführung?
Jedes fächerübergreifende Projekt bestimmt den Unterricht 6 – 8 Wochen gegen Ende des Schuljahres. Der gesamte 13. Jahrgang ist an dem Vorhaben beteiligt. Wöchentlich stehen 8 - 10 Unterrichtsstunden zur Verfügung. Die Arbeit wird von 6 - 7 Lehrer/innen begleitet.
Bisher erfolgten drei Durchläufe des Vorhabens mit unterschiedlichen Themenstellungen:
Projekt 2003: Ökologie/Ökonomie
Themenfelder:
- Energie und Umwelt
- Handel und Umwelt
- Verkehr und Umwelt
- Agrarwirtschaft und Umwelt
Produkt: Ausstellung → Plakate, Katalog der Schülerarbeiten, Videos, Internetpräsenz
Projekt 2004: Die Herausforderung der EU-Osterweiterung für den deutsch-polnischen Wirtschafts- und Landschaftsraum
Themenfelder:
- Der Ausbau der Verkehrswege
- Energie- und Umweltschutzpolitik
- Boden- und EU-Agrarpolitik
Produkt: Ausstellung → Plakate, Modelle, Katalog der Schülerarbeiten, Videos, Internetpräsenz
Projekt 2005: „Warum schmecken Bananen bitter?“ – Ökonomische Aspekte des Welthandels am Beispiel ausgewählter Nutzpflanzen (Zeitplan des Projekts)
Themenfelder:
- Kaffee aus Äthiopien und Brasilien und
Baumwollanbau - Feinster Zucker und Banane – ein Zankapfel im Welthandel?
- Mais – die Nr. 1 unter den Getreidepflanzen
Produkt: Ausstellung → Plakate, Modelle, Anschauungsobjekte, Aufgaben zur Selbsttätigkeit der Besucher, Katalog der Schülerarbeiten, Videos, Internetpräsenz
Da das Projekt alle Leistungskurse in Wirtschaftslehre und Biologie sowie die Grundkurse in Biologie umfasst, wurden die bisherigen Kurse aufgelöst.
Es bildeten sich Schülerarbeitsgruppen von durchschnittlich 4 Schüler/inne/n zu allen Unterthemen der folgenden Themenfelder (Steuerungsraster zum Projektlernen).
Themenfeld A: Energie und Umweltpolitik der EU
Impuls: Wir leben in einer fossilen Weltwirtschaft, in der die weltweite
Energieversorgung überwiegend mit fossilen Energieträgern erfolgt und nahezu alle Aktivitäten der Menschheit davon existentiell abhängig geworden sind. Aber fossile Brennstoffe sind knapp und ihre Verbrennung fördert den Treibhauseffekt. Nachwachsende Rohstoffe, Sonnenkollektoren, Wasser- und Windkraft sowie Photovoltaik beruhen auf emissionsfreier Solarenergie – eine weltwirtschaftliche Alternative ?
AG 1: Energieautarkie – eine Alternative für unser OSZ ?
AG 2: Kosten-Nutzen-Abschätzung des Kraftwerks Berlin-Lichterfelde aus ökonomischer und ökologischer Sicht.
AG 3: Die Zukunft der Kernenergie in Europa – Atomkraft – jein binke!
AG 4: Energiepolitik für eine „bessere“ Zukunft.
Themenfeld B: Handels- und Umweltpolitik der EU
Impuls: Alles billig, alles kaufen – dank Globalisierung … In unserem Projekt setzen wir uns mit dem ökonomischen und ökologischen Für und Wider dieses Szenarios auseinander, mit offenen Märkten und umweltpolitischen Reaktionen.
B 1: Artensterben
B 2: Schädlingsbekämpfung im Tabakanbau
B 3: Entwicklung und Handel – Nachhaltigkeit
B 4: Auswirkung der Globalisierung auf den Lebensraum Regenwald
Themenfeld C: Verkehrs- und Umweltpolitik der EU
Impuls: Was soll die Generation Golf auf der Schiene?
C 1: Flugverkehr in einer nachhaltigen Verkehrspolitik
C 2: Förderung des öffentlichen Personalnahverkehrs in Berlin
C 3: Förderung der Schiene im Güterfernverkehr
C 4: Entwicklung umweltfreundlicher Alternativen zum Benzinauto
Themenfeld D: Agrar- und Umweltpolitik der EU
Impuls: Haben die dümmsten Bauern die dicksten Kartoffeln?
D 1: Düngung im konventionellen und im ökologischen Landbau
D 2: Tierseuchen und die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen
D 3: Bäuerliche Bodennutzung im Wandel der Zeit
D 4: Grüne Gentechnik
(Alle Themen können mit weiteren Details auf der Homepage des OSZ eingesehen werden: www.oszbueroverw.de → Projekte → BLK-Programm)
Die Projekte der Jahre 2004 und 2005 wurden nach ähnlicher Struktur in der Untergliederung von Themenfeldern und eine entsprechende Aufteilung der Schüler/innen in Arbeitsgruppen organisiert. Es werden im Folgenden die Themenfelder und die dazu gehörenden Ergebnisse → Titel im Ausstellungskatalog genannt und für weitere Detailinformationen auf die Internetadresse verwiesen.
Projekt 2004: Die Herausforderung der EU-Osterweiterung für den deutsch-polnischen Wirtschafts- und Landschaftsraum
Themenfeld 1: Der Ausbau der Verkehrswege
- Verkehr und Umwelt – Ziele, Funktionen und Auswirkungen durch die EU-Osterweiterung auf den Grenzübergang Frankfurt(Oder) – Slubice
- Tourismus in Polen – Inwiefern birgt die EU-Osterweiterung Chancen für Polens Tourismusbranche und was sind eventuelle negative Folgen?
- Polen und der Ausbau der A4 (Korridor III)
- Die sanfte Alternative – gehört den Wasserwegen die Zukunft?
Themenfeld 2: Energie- und Umweltpolitik
- Die Rekultivierung von ehemaligen Braunkohletagebaugebieten
- Von Deutschland und Polen zu den Eisbären und Pinguinen an den Polen - Energiepolitik (Kyotoprotokoll) und Klimawandel
- Nutzung der Windkraft in Ostdeutschland und Polen
- Der Emissionshandel deutscher Unternehmen
Themenfeld 3: Boden- und Agrarpolitik
- Vergleich der Agrarwirtschaft in Polen und Brandenburg unter Einbeziehung der Nutzungsmöglichkeiten brach liegender Flächen zur Gewinnung von Biomasse
- Die Ostseesprotte – Eine durch Marktordnung und Umweltverschmutzung gefährdete Tierart?
- Probleme und Grenzen der EU-Agrarpolitik am Beispiel des Tabakanbaus in Polen und Brandenburg
- Die Brandenburger Kiefer – ein Fremdkörper im deutsch-polnischen Landschaftsraum?
Projekt 2005: „Warum schmecken Bananen bitter?“ Ökonomische Aspekte des Welthandels am Beispiel ausgewählter Nutzpflanzen
Themenfeld 1: „Kaffee aus Äthiopien und Brasilien“ und „Baumwollanbau“
-
Kaffee aus Äthiopien
-
Kaffee aus Brasilien
-
Subventionen für den Norden, Armut für den Süden (Baumwolle USA: Preisverfall durch staatliche Förderung)
-
Baumwollanbau in Indien
Themenfeld 2: „Feinster Zucker“ und „Banane – ein Zankapfel im Welthandel“
- Die Banane – Ein Zankapfel im Welthandel
- Weltmarkt – EU-Binnenmarkt – Zuckerrohr
- EU-Binnenmarkt – Deutschland – Zuckerrübe
Themenfeld 3: „Mais – die Nr. 1 unter den Getreidepflanzen“
- Haben ist alles! Mais ist mehr! Die Maispflanze – der Superlativ unter den Getreidearten
- Mais in Mexiko (Aus dem Leben eines Campesino)
- Amerika ernährt die Welt
- BT-Mais in Deutschland (Genechnisch veränderter Mais – der Kampf gegen Ernteausfälle im 21. Jahrhundert
Die Schüler/innen erhielten zu Beginn der Projektarbeit eine schriftliche Information zu Projektorganisation und Arbeitsanforderungen.